Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Tannenbusch Fach "Darstellen und Gestalten" bereitet Schüler auf Auftritte vor

Bonn · In der Bertolt-Brecht-Gesamtschule bereitet das Fach Darstellen und Gestalten Schüler auf Auftritte vor. Die Produktionen reichen von "Die wilden Hühner" bis zu "Hänsel und Gretel".

 Beim Bühnenfest der Bertold-Brecht-Gesamtschule zeigen Schülerinnen "Die wilden Hühner und die Liebe".

Beim Bühnenfest der Bertold-Brecht-Gesamtschule zeigen Schülerinnen "Die wilden Hühner und die Liebe".

Foto: Horst Müller

Sieben Lehrer rollten zu „Kriminaltango“ über die Bühne und schälten sich dann fröhlich aus ihren Maleranzügen, so dass ihre bunten Klamotten zum Vorschein kamen. „Verwandlung“ war das Thema des fünften Bühnenfestes der Bertolt-Brecht-Gesamtschule am Donnerstagabend in der Aula in Tannenbusch.

„Die Idee zum Bühnenfest entstand, um unsere zehn Theatergruppen als Gemeinschaft zusammenzubringen“, sagte Daggy Wildemann, Organisatorin des Abends. 180 Schüler aus den Kursen des Faches Darstellen und Gestalten und aus dem Literaturkurs der 12. Klasse gaben Einblicke in ihre Arbeit. Die Sechstklässler zeigten dem Publikum Übungen zu Raumgestaltung, Körpersprache und rhythmischem Sprechen, mit denen sie sich im Unterricht auf den Bühnenauftritt vorbereitet hatten. Die älteren Schüler präsentierten Ausschnitte aus Produktionen, die im Laufe des Jahres aufgeführt werden.

Die Themenauswahl war sehr vielfältig: Angefangen bei einer Kriminalkomödie über eine unorganisierte Theatergruppe bis hin zu einer deutsch-marokkanischen Hochzeit und ihren Hindernissen. Zwei Stücke der 10. Klasse behandelten das Thema Mobbing. Einmal mit einer Interpretation des Jugendbuches „Tote Mädchen lügen nicht“, in dem ein Mädchen die Gründe seines Selbstmords für sein Umfeld dokumentiert. Zum anderen stellte das Stück „Rollenwechsel“ den Kampf gegen Mobbing mit einer Masken-Performance und einem selbst gedrehten Video dar.

Das Fach Darstellen und Gestalten ist ein Wahlpflichtfach, das die Schüler von der 6. bis zur 10. Klasse belegen können. „Das Wichtigste ist, dass die Schüler das Fach freiwillig wählen“, sagte Wildemann. Die 14-jährige Luise wählte „DG“, wie das Fach an der BBG genannt wird, weil es kreativ ist: „Wir dürfen die Stücke aussuchen und vor zwei Jahren haben wir sogar selber ein Stück geschrieben.“ So gibt es dieses Jahr zum Beispiel eine eigene Version des Jugendbuches „Die wilden Hühner und die Liebe“ oder eine skurrile Interpretation von „Hänsel und Gretel“ zu sehen. Der Literaturkurs präsentiert das Stück „Die Hölle, das sind die anderen“.

„Für das Fach müssen die Schüler viel Freizeit opfern“, sagte Wildemann. Es gibt außerhalb der zwei bis vier Unterrichtsstunden pro Woche oft Zusatzproben und die Schüler müssen alle Kostüme und Requisiten basteln. Der Andrang auf das Schulfach ist trotzdem groß. Neben der Abwechslung zum Schulalltag genießt die 15-jährige Sophie besonders eins: „Wir sind eine tolle Gemeinschaft. Das nimmt einem auch die Angst vor dem Auftritt.“ Und Lehrer Thomas Butzlaff sieht sich genau deshalb in der Arbeit bestätigt: „Unser großes Ziel ist es, das Selbstbewusstsein der Schüler zu stärken.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort