Zoch in Dransdorf "Fahrschüler" halten Zug auf
DRANSDORF · Was ist los, wenn ein schlanker Schlumpf strammen Schrittes gen Dransdorf geht und die Parkplätze an der Justus-von-Liebig-Straße an einem Samstag so voll sind wie an einem Werktag? Karneval!
Und das Warten am Straßenrand hat sich für die vielen, vielen Jecken vom Baby- bis zum Seniorenalter gelohnt. Waren das nach Schätzung der Polizei im Vorjahr rund 40.000, so wurde diese Zahl diesmal deutlich getoppt. "Selbst an der Justus-von-Liebig-Straße gab es keine einzige Lücke", bilanzierte am Sonntag Zugleiter Thomas Nipkow, der mit seinem sieben Mann starken Zugausschuss mittlerweile beim achten Zug die Federführung innehatte.
Der insgesamt 42. Dransdorfer Zug mit seinen 62 Zugnummern, zwölf Wagen und 15 Musikgruppen - die aus Eschweiler bevölkerte sogar einen Tieflader - ist am Samstagnachmittag etwas langsamer in die Gänge gekommen als im Vorjahr. "Die Stadtwerke haben heute wohl ganz besonders viele Fahrschüler auf die Schienen geschickt", vermutete Michaela Wild, die den Zoch vor der Sparkasse an der Grootestraße kommentierte. Denn immer wieder kam der närrische Lindwurm dort ins Stocken, weil die Schranken sich senkten und eine Stadtbahn Vorfahrt hatte.
Aber das brachte die zahlreichen Karnevalsfans, die aus allen Himmelsrichtungen per Pedes, mit dem Rad, Auto oder Kinderwagen nach Dransdorf gepilgert waren, nicht um die gute Laune. Sie feierten sich selbst und stärkten sich mit Kaffee und Kölsch, getreu dem Dransdorfer Motto "Uns Jecke sin von üvverall, denn Dransdorf - datt is Karneval".
[fotos]Hans-Peter Pfeiffer als Kommentator hielt die Jecken vor der Kirche auf dem Laufenden. Und auch vor dem Jugendzentrum gab es launige Hinweise. Prinz Helmut I., Prinzessin Christiane I. und Kinderprinzessin Mirela I. von der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft auf ihrem rot-weiß-blauen Wagen und all die anderen brachten auf ihrer Tour, die auf der Siemensstraße begann, großzügig Süßes und Salziges unters Volk.
Zug in Dransdorf 2014
Der Zug unter Leitung von Thomas Nipkow schlängelte sich über die Groote- und Justus-von-Liebig-Straße zum Kettelerplatz, dann über den Römerweg wieder zur Liebig-Straße. Weiter ging es über die Bunsenstraße und den Bendenweg zurück zum Kettelerplatz - und überall knubbelten sich die Menschen. Als der Zug sich auflöste, war es mit der guten Laune noch lange nicht vorbei.
