20 Jahre „Bonn Kaffee“ Fairtrade-Kaffee der Stadt feiert Jubiläum mit Gratis-Ausschank

Bonn · Mit einem Gratis-Ausschank am Kirchenpavillon hat der Weltladen Bonn gemeinsam mit der Stadt das Jubiläum des fair gehandelten „Bonn Kaffee“ gefeiert. Vor 20 Jahren startete die Kampagne, an der sich über 20 Kommunen aus dem Rheinland beteiligen.

 Elmar Schulze Messing und Katja Stöhr-El Saman vom Weltladen Bonn überreichen Walter Bock eine Tasse des fair gehandelten „Bonn Kaffee“.

Elmar Schulze Messing und Katja Stöhr-El Saman vom Weltladen Bonn überreichen Walter Bock eine Tasse des fair gehandelten „Bonn Kaffee“.

Foto: Sebastian Flick

Walter Bock war einer der ersten Passanten, den am Dienstagmorgen der Kaffeeduft zum Kirchenpavillon lockte. Auf dem Platz vor der Kreuzkirche hat der Weltladen Bonn gemeinsam mit dem Agendabüro der Stadt Bonn an diesem Tag Passanten gratis eine Tasse angeboten. Zum Probieren gab es nicht irgendeinen Kaffee: Die Kostprobe entpuppte sich als stadteigener „Bonn Kaffee“, der in diesem Jahr Jubiläum feiert. Vor 20 Jahren wurde er erstmals ausgeschenkt.

Mit dem Start der Kaffeekampagne „Rheinische Affaire“ fiel damals der Startschuss. Sieben Städte und Kommunen aus dem Rheinland hatten sich im Jahr 2002 zusammengeschlossen. Mit ihrer Gemeinschaftsaktion verfolgten sie das Ziel, den fairen Handel voranzutreiben. „Wenn man etwas verändern möchte, muss man vor Ort anfangen. Unser Ziel war es, den fairen Kaffeehandel vor Ort bekannter machen“, berichtet Elmar Schulze Messing. Der ehrenamtliche Mitarbeiter des Weltladens Bonn war Mitbegründer der „Rheinischen Affaire“. „Wir hatten uns alle gemeinsam auf eine Mischung geeinigt und die Herkunftsländer Kolumbien, Nicaragua und Bolivien ausgesucht“, sagt er. Zu diesen Ländern hatte es einen partnerschaftlichen Handel gegeben.

Im Laufe der Jahre ist die Kampagne stark gewachsen: Über 20 Kommunen aus dem Rheinland wirken heute mit. Den Lokalbezug schafft das Logo auf der Kaffeepackung, das jede Kommune individuell wählt. „Der Bonn Kaffee ist leicht erkennbar an dem unverwechselbaren Logo mit Altem Rathaus, Langem Eugen, Kunstmuseum und dem Siebengebirge im Hintergrund“, sagt Schulze Messing.

Kaffeebohnen werden in Gronau geröstet

Dass der Bonn Kaffee zu den am meisten verbreiteten Kaffees der „Rheinischen Affaire“ zählt, freut den Weltladen Bonn. Importiert werden die Bohnen von dem Fairhandels-Unternehmen El Puente. „Mit denen arbeiten wir schon lange zusammen“, berichtet Schulze Messing. Auch die Rösterei Niehoff in Gronau ist ein zuverlässiger Partner und auf fair gehandelten Kaffee spezialisiert.

Walter Bock hatte sich, nachdem er von der Jubiläumsaktion am Kirchenpavillon gelesen hatte, gezielt auf den Weg zur Kreuzkirche gemacht. Er sei neugierig gewesen, wie der faire Bonn Kaffee schmeckt. „Eigentlich bin ich Teetrinker, aber einmal am Tag brauche ich einen richtig starken Kaffee“, sagt er. „Grundsätzlich achte ich auf fair gehandelte Lebensmittel. Nur beim Kaffee habe ich noch nicht die prickelnden Erfahrungen gesammelt.“ Schulze Messing ist von seinem Produkt überzeugt: „Der Bonn Kaffee ist aromatisch, würzig und sehr bekömmlich.“

Wer es am Dienstag nicht zur Jubiläumsaktion geschafft hat, kann den Kaffee in ausgewählten Bonner Geschäften erwerben. Auch bei Sportvereinen, in Kirchengemeinden und bei Ratssitzungen sowie Empfängen im Alten Rathaus wird er ausgeschenkt. Eine Liste aller Verkaufsstellen findet man unter www.die-rheinische-affaire.de.

Der Weltladen Bonn e.V. sucht aktuell ehrenamtliche Verstärkung für den Verkauf, aber auch für die Bildungs- oder Öffentlichkeitsarbeit. Interessierte können sich direkt im Laden oder per E-mail an mitmachen@weltladen-bonn.org melden.

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