Auch Termine in Bonn Fake-Veranstaltungen locken auf Facebook

Bonn · Festivals sind momentan angesagt. Auch in Bonn finden jedes Jahr Events statt. Aber manche entpuppen sich als Fake - wie das Shisha Festival Bonn. Was es mit diesen Meldungen auf sich hat und wie Sie Fake-Veranstaltungen erkennen.

Zurzeit findet man im sozialen Netzwerk Facebook eine Shisha-Festivalreihe. Auch in Bonn soll im Mai nächsten Jahres ein solches Event stattfinden. Einen genauen Veranstaltungsort und eine Uhrzeit sucht man aber vergeblich. Auch der Stadt Bonn ist diese Veranstaltung derzeit nicht bekannt. "Findet die Veranstaltung auf privatem Grund statt, muss diese aber nicht unbedingt gemeldet werden", so eine Sprecherin der Stadt Bonn auf Anfrage.

Laut der Facebook-Veranstaltung soll hinter dem Event der Veranstalter Shisha Festival Germany aus Augsburg stecken. Auf dessen Facebook-Seite sind von Mai allerdings zwei Beiträge zu finden, die auf einen Fake-Veranstalter hinweisen. Der Veranstalter hat sich auf GA-Anfrage bislang noch nicht geäußert.

Aber was sind Fake-Veranstaltungen und was wollen die vermeintlichen Veranstalter mit ihnen bezwecken? Festivals werden in sozialen Netzwerken immer beliebter. So wird hier beispielsweise mit "Burger-Festival", "Sushi-Festival" oder eben auch einem "Shisha Festival" geworben. Aber im realen Leben sucht man die Veranstaltungen meist vergeblich. Denn sie existieren in Wirklichkeit oftmals nicht.

Marketingmethode

Das Portal Mimikana möchte die Internetznutzer vor solchen Fällen schützen. Es hat die Hintergründe analysiert und ist zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen: Hinter den Fake-Veranstaltungen könnte eine ausgeklügelte Marketingmethode stecken.

Die Veranstaltungen würden überwiegend für Deutschland und Österreich erstellt. Hinter jeder Veranstaltung stehe eine Facebook-Seite. Die Angaben in der Veranstaltung seien meist sehr allgemein gehalten. Man finde beispielsweise eine Einordnung der Veranstaltung (zum Beispiel Genussveranstaltung), eine Stadt und ein Datum. Ein konkreter Ort oder eine Veranstalteradresse seien aber nicht angegeben.

Auffällig sei, dass die jeweilige Veranstaltung in fast allen größeren Städten stattfinden soll und auf ein allgemeines Interesse mit einer großen Zielgruppe abzielt. Dadurch wird eine möglichst große Zielgruppe erreicht.

Ziel der vermeintlichen Veranstalter sei es, die eigene Facebook-Seite zu bewerben und eine große Reichweite aufzubauen. Dies geschehe beispielsweise durch eine Aufforderung zum Liken der Seite, nachdem man bei der Veranstaltung zugesagt habe. Haben die Seite und die "offizielle" Webseite eine ausreichende Reichweite aufgebaut, würden diese als Marketingpaket innerhalb der Branche verkauft. Meist würden sie dann durch ein Unternehmen übernommen, welches bereits in dem jeweiligen Bereich tätig sei.

Oft könne man die Fake-Veranstaltungen schnell von den offiziellen Veranstaltungen unterscheiden. Gibt es die Veranstaltung in vielen größeren Städten? Sind die Veranstaltungen immer nach dem gleichen Schema benannt, sind sie gleich aufbereitet? Ist auf der hinterlegten Facebook-Seite ein ausführliches Impressum angegeben? Wann wurde die Seite wie bewertet? Eine genaue Überprüfung dieser Fragen sei demnach angebracht, bevor der User auf "Teilnehmen" klickt.

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