Klinikaufenthalt des Kindes in Sankt Augustin Familie aus der Ukraine fern der Heimat vom Krieg überrascht

Bonn · Lange hatte die Familie von Olha P. (34) gespart, um den kranken Sohn (9) in der Kinderklinik in Sankt Augustin behandeln lassen zu können. Jetzt wurde die Familie aus Odessa fern der Heimat vom Krieg überrascht. Eine Rückkehr ist unmöglich. Inzwischen hat sie in Poppelsdorf vorübergehend eine neue Heimat gefunden.

 Für Olha, ihren Mann und ihren Sohn wurde schnell eine Bleibe in Poppelsdorf organisiert.

Für Olha, ihren Mann und ihren Sohn wurde schnell eine Bleibe in Poppelsdorf organisiert.

Foto: Benjamin Westhoff

Als Olha P. (34) vor mehr als zwei Wochen mit Sohn Marc (8) und Ehemann Alex (43) aus Odessa ins Rheinland reiste, ahnte sie nicht, dass sie ihre Heimat so schnell nicht wiedersehen würde. Die Familie hat, so erzählt die Dolmetscherin auf Englisch dem GA, fast drei Jahre lang Geld zusammengespart, um den Sohn in der Kinderklinik Sankt Augustin wegen einer schweren Erkrankung behandeln zu lassen. Mitte Februar bezogen die Familie deshalb in der Nähe der Kinderklinik ein Ferienappartement. Die Behandlung ist vorerst abgeschlossen, der Vertrag mit dem Vermieter beendet, die Rückreise war für das Wochenende geplant. Doch dann die böse Überraschung: Mit dem Einmarsch der Russen in ihr Heimatland ist eine Rückkehr ausgeschlossen. „Wir fragten uns, wohin können wir jetzt gehen?“, sagt Olha, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte. Da hat sie nicht mit der Hilfsbereitschaft der Bonner gerechnet. Schneller, als sie dachte, hat die Familie jetzt in Bonn ein Dach über dem Kopf erhalten.