Musikvideodreh in der Bonner Rheinaue "Farbtherapie" mit jubelnden Fans

BONN/RHEINBACH · Lukas Keil und Uli Spittel nicken fast zeitgleich: Die beiden Mitglieder der Rheinbacher Band The Fläsh stehen auf ihrem Ausgangspunkt und sind bereit für den Videodreh. Nun hängt alles von Sebastian Ingenfeld ab. Er steht vor den beiden und hält auf seiner Schulter eine Filmkamera bereit.

 Ihr Markenzeichen sind die grünen Hosen: The Fläsh mit jubelnden Fans beim Videodreh in der Bonner Rheinaue.

Ihr Markenzeichen sind die grünen Hosen: The Fläsh mit jubelnden Fans beim Videodreh in der Bonner Rheinaue.

Foto: Maximilian Mühlens

Er schaut in den Sucher, hebt die linke Hand, reckt den ausgestreckten Daumen in die Höhe und brüllt: "Und ab!". Das ist das Signal für Lukas und Uli: Sie rennen los in Richtung Bühne, dicht gefolgt von mehr als 30 jungen Leuten, die ihnen jubelnd hinterherstürmen.

Viele Besucher in der Bonner Rheinaue bleiben am Samstag an der kleinen Blumenwiese stehen und schauen dem regen Treiben zu. Die junge Rockband The Fläsh, bestehend aus den vier 18-jährigen Rheinbacher Jungs Lukas Keil (Gesang, Gitarre), Lars Hagemann (Bass, Backing Vocals), Justus Maaßen (Keyboard, Backing Vocals) und Uli Spittel (Schlagzeug, Backing Vocals) dreht dort Szenen für ihr neues Musikvideo zum Lied "Farbtherapie". Die Wahl ist auf die Rheinaue gefallen, weil sie laut Band einen hohen Wiedererkennungswert hat.

"Es ist schon unser zweites Musikvideo, das wir drehen", erzählt Sänger Lukas, "diesen Videodreh haben wir durch den Wettbewerb 'Toys 2 Masters' gewonnen und lösen nun sozusagen den Gutschein ein." Die Bühne und die Technik wurden von einer Veranstaltungsfirma gestellt, die Stadt Bonn genehmigte die Dreharbeiten. "Farbtherapie", ein kraftvoller Rocksong, ist das erste Lied auf der gleichnamigen CD, die im vergangenen Juni erschienen ist. Immer wieder hört man das Stück durch die Rheinaue schallen, weil Kameramann Ingenfeld die Einstellungen oft wiederholen lässt. "Nur weil man den Song immer wieder spielen muss, wird's einem nicht langweilig, aber irgendwann kann man ihn dann doch nicht mehr hören", gibt Keil lachend zu.

Mittags wurden Szenen mit der Band gedreht, am Nachmittag kamen dann zahlreiche Statisten zum Einsatz, deren Aufgabe es vor allem war, der Band zuzujubeln. "Es ist ein bunter Mix aus Freunden, Fans und Verwandten", sagt Drummer Uli Spittel.

Wie berichtet hatte die Band zuvor zum Mitmachen aufgerufen und mit kühlen Getränken gelockt - bei den schwülen Temperaturen sind diese auch dringend notwendig.

"Ich mache mit, weil ich die Band toll finde. Außerdem werden wir in der Gruppe gefilmt - müsste ich alleine irgendwie auftreten, hätte ich meine Probleme", erzählt Hannah Daniels, die mit ihrer Freundin Lara Westerbarkei zu der jubelnden Masse gehört.

"Wir haben auch schon im Winter gedreht, weil es ein Zusammenspiel zwischen dieser Jahreszeit und dem Sommer gibt. Für mich sind die Dreharbeiten ein nicht ganz so großer Aufwand, ich habe schon aufwendigere Arbeiten gemacht", erklärt Kameramann Sebastian Ingenfeld. "In knapp zwei Monaten wird das Video fertig sein - es müssen noch viele virtuelle Effekte eingefügt werden", erklärt der 23-Jährige, der in Ludwigsburg an der Filmakademie studiert.

Für die Band "The Fläsh" war der Dreh auch eine Art Generalprobe für ihren ersten großen Festivalauftritt. "Wir werden am 11. Juli genau an dieser Stelle, wo wir gedreht haben, beim Rockaue-Festival spielen - wir freuen uns schon riesig", sagt Sänger Lukas Keil.

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