OB-Wahl in Bonn FDP setzt auf CDU-Mann Sridharan
BONN · Auf die Unterstützung der Liberalen kann OB-Kandidat Ashok-Alexander Sridharan (CDU) bei der Wahl am 13. September bauen: Die Spitze der Bonner FDP will ihren Parteimitgliedern empfehlen, Sridharan zu wählen.
Das ist ein Novum in der Geschichte der Bonner Liberalen. Denn seit 1999, seitdem die Direktwahl des Oberbürgermeisters in NRW möglich ist, hat die FDP stets einen eigenen OB-Kandidaten ins Rennen geschickt - ausschließlich Ratsfraktionschef Werner Hümmrich (54). Bei der bislang einzigen Stichwahl 1999 zwischen der damals amtierenden OB Bärbel Dieckmann (SPD) und ihrem später unterlegenen Herausforderer Helmut Stahl (CDU) verzichteten die Liberalen auf eine Wahlempfehlung, erinnert sich Hümmrich.
Die Grünen hatten dagegen Dieckmann unterstützt. 2004 errang Dieckmann gleich im ersten Wahlgang gegen Pia Heckes (CDU) mit 56,8 Prozent die absolute Mehrheit. 2009 entschied der heutige Amtsinhaber Jürgen Nimptsch (SPD) das Rennen gegen seinen Mitbewerber aus der CDU, Christian Dürig, mit 40,9 zu 35,4 Prozent ebenfalls im ersten Wahlgang für sich. Die Stichwahl war zu dem Zeitpunkt abgeschafft worden, inzwischen ist sie wieder eingeführt.
Am Donnerstag wollen Hümmrich und Kreisparteichef Joachim Stamp gemeinsam mit Sridharan vor die Presse treten und die Gründe für ihre Wahlempfehlung im Detail darlegen. "Herr Sridharan hatte sich ja bereits im März in der Ratsfraktion vorgestellt", berichtete Hümmrich am Dienstag.
Schon da habe er dem CDU-Kandidaten versprochen, sich dafür einsetzen zu wollen, dass seine Partei Sridharan unterstützen werde. "Voraussetzung dafür war natürlich, dass wir uns über die Inhalte einigen", sagte Hümmrich. Dies sei inzwischen geschehen. In vielen Punkten befinde sich der CDU-Kandidat mit der FDP auf gleicher Wellenlänge - etwa in der Wirtschaftspolitik.
"Ich freue mich natürlich sehr über die Unterstützung der Liberalen. Ich glaube, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt", sagte Sridharan, verwies aber ansonsten auf das Pressegespräch am Donnerstag. Vor der Nominierung Sridharans hatten CDU und FDP, die mit den Grünen die Ratsmehrheit bilden, zunächst sogar Ausschau nach einem gemeinsamen OB-Kandidaten gehalten.
