Festspielhaus: Alle Fakten und Daten sollen auf den Tisch

Reaktionen auf das General-Anzeiger-Interview mit Wolfgang Grießl, dem neuen Präsidenten des Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg.

Modelle fürs Festspielhaus: Die "Welle" (oben, von Hermann & Valentiny) und der "Diamant" (von Zaha Hadid).

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Bonn. (ga) Das Interview mit dem neuen Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Bonn, Wolfgang Grießl, zum Festspielhaus ( wir berichteten) liefert Stoff für die kulturpolitische Diskussion in Bonn.

Die "Bürger für Beethoven" begrüßten am Montag "das erneute klare Bekenntnis des neuen IHK-Präsidenten Wolfgang Grießl zu dem Projekt Beethoven Festspielhaus Bonn und zu einem hochwertigen Kulturangebot für Bonn und die Region, aber auch für die internationalen Einrichtungen und Gäste der Bundesstadt".

Grießl, so die Bürger für Beethoven, habe erneut darauf hingewiesen, dass mit einem neuen Festspielhaus "unsere Region für Führungskräfte, für Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen immer attraktiver würde" und somit in der Zukunft gegen Auswirkungen von Finanz- und Schuldenkrisen gewappnet sei.

Die Bürger für Beethoven erwarten "mit Spannung" die Ergebnisse der von der IHK angekündigten Gutachten zur Umwegrentabilität eines modernen, von privaten Sponsoren schlüsselfertig erstellten Konzerthauses, dessen Betrieb fast ausschließlich aus Stiftungsgeldern und Betriebseinnahmen finanziert werde.

Die Bürger fordern Rat und Verwaltung auf, "nun unverzüglich - gemäß Kulturausschussbeschluss vom 16. Februar - alle Daten und Fakten zu einem Festspielhaus zu veröffentlichen und zu bewerten und eine positive Grundsatzentscheidung zu fällen". Mit einem anderen Tenor meldete sich am Montag der Bürger Bund Bonn (BBB) zu Wort. Für den BBB-Fraktionsvorsitzenden Bernhard Wimmer ist der Standort an der Beethovenhalle für das Festspielhaus politisch nicht mehr durchsetzbar.

Für einen Abriss der Beethovenhalle gebe es keine politische Mehrheit im Stadtrat und in der Bürgerschaft: "Daher muss zunächst Klarheit über den neuen Standort und dessen Kosten geschaffen werden." Auf neuer Grundlage müssten dann alle relevanten Zahlen und Verträge auf den Tisch gelegt werden.

Der BBB fordert, dass "die Bonner Bürger an Stelle des Stadtrats darüber entscheiden, ob das Festspielhaus gebaut wird oder nicht". Die Bürger müssten von seinem Nutzen überzeugt werden: "Gerade deswegen muss die Entscheidung über das Festspielhaus in die Hände der Bürger gelegt werden. Sonst werden sie es nicht als 'ihr' Festspielhaus annehmen."