Feuer in der Ostpreußenstraße Feuerwehrleute retteten drei Kinder

BONN · Zu einem dramatischen Rettungseinsatz musste am Mittwochabend die Bonner Feuerwehr nach Tannenbusch ausrücken. Aus einer brennenden Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Ostpreußenstraße retteten die Wehrleute drei Kinder - zudem zwei weitere Bewohner.

 Großes Aufgebot an der Ostpreußenstraße. Die Feuerwehr lobt später die Kinder, die am Fenster der brennenden Wohnung auf sich aufmerksam machten.

Großes Aufgebot an der Ostpreußenstraße. Die Feuerwehr lobt später die Kinder, die am Fenster der brennenden Wohnung auf sich aufmerksam machten.

Foto: Axel Vogel

Die fünf Geretteten in Tannenbusch wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht. Laut Polizeisprecher Frank Piontek beläuft sich der Schaden auf rund 100.000 Euro. Die Kripo ermittele wegen fahrlässiger Brandstiftung. Laut Piontek hatte der Vater der Kinder wohl eine Kerze in der Wohnung brennen lassen, während er mit dem Hund spazieren war.

Um 22.39 Uhr war die Feuerwehr unter dem Stichwort "Menschleben in Gefahr" alarmiert worden. Bereits auf der Anfahrt hatten laut Einsatzleiter Carsten Schneider weitere Anrufer gemeldet, "dass Flammen aus der Wohnung schlagen würden". Darauf erhöhte Schneider die Alarmstufe und forderte weitere Kräfte nach. Insgesamt waren 86 Feuerwehrleute mit 24 Fahrzeugen im Einsatz.

Eile war geboten, denn vor dem Mehrfamilienhaus wurden die Retter bereits von den Eltern der Kinder erwartet, die sich noch in der brennenden Wohnung im zweiten Obergeschoss aufhielten. Ein Angriffstrupp machte sich durch das stark verqualmte Treppenhaus zu ihnen auf den Weg, während Einsatzkräfte von außen auf Leitern versuchten, zu den Kindern zu gelangen.

Schneider lobte die Besonnenheit der kleinen Bewohner: "Die Kinder hatten sich vorbildlich verhalten, hielten die Tür geschlossen, begaben sich zu den Fenstern und machten dort die Feuerwehr auf sich aufmerksam." So konnten die Retter schnell zu den Kinder in der brennenden Wohnung vordringen und sie durch das Treppenhaus ins Freie bringen.

Wie "dramatisch" die Situation war, zeigte Schneider an einem Helm, den ein Feuerwehrmann getragen hatte, der als einer der ersten in die Wohnung eindringen konnte: Das Visier hatte sich ob der großen Hitze deutlich verformt.

Um auszuschließen, dass noch weitere Menschen in Gefahr waren, durchkämmten die Wehrleute das ganze Haus, dessen Bewohner vorsichtshalber evakuiert worden waren. Dabei entdeckten die Einsatzkräfte noch zwei weitere Bewohner, die ebenfalls dem Rettungsdienst übergeben werden mussten.

Nach dem Ende der Löscharbeiten konnten die Bewohner des Hauses wieder in ihre Wohnungen zurück. Die Wohnung der fünfköpfigen Familie ist bis auf Weiteres nicht mehr bewohnbar. Die Nacht zu gestern verbrachten die drei Kinder in der Klinik, die Eltern waren bei Freunden untergekommen.

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