Tomi Kivikorpi Finne ist erster Europa-Praktikant bei der Stadt Bonn

Bonn · Finnland, das Land der 1000 Seen, ist auch das waldreichste Land Europas, über 80 Prozent der Fläche sind bewaldet. Und trotzdem möchte Tomi Kivikorpi in Deutschland etwas über die richtige Pflege von Bäumen lernen.

 Ungewöhnliche Gastgeschenk-Übergabe: Praktikant Tomi Kivikorpi (rechts) reicht dem Betreiber des Base Camps, Michael Schlößer, eine junge finnische Eiche. Links Amtsleiter Dieter Fuchs.

Ungewöhnliche Gastgeschenk-Übergabe: Praktikant Tomi Kivikorpi (rechts) reicht dem Betreiber des Base Camps, Michael Schlößer, eine junge finnische Eiche. Links Amtsleiter Dieter Fuchs.

Foto: Roland Kohls

Er kommt im Rahmen eines neuen Austausch-Programms der Stadt für vier Wochen nach Bonn und wird in dieser Zeit mit dem Team des Amts für Stadtgrün unterwegs sein.

"Dabei kann er den Ablauf und die richtige Pflege der über 80.000 Bäume, für die wir verantwortlich sind, kennenlernen und zukünftig auch zu Hause anwenden", erklärt Amtsleiter Dieter Fuchs das Ziel des Austauschs.

Elf Partnerstädte, von Antalya bis Danzig, hat die Stadt Bonn bereits. In diesen können städtische Mitarbeiter im Rahmen des von der EU geförderten Austausch-Programms "Leonardo da Vinci" für bis zu zwei Monate neue Erfahrungen in einem fremden Land machen.

Am Montag pflanzte der erste Europa-Praktikant auch gleich sein Gastgeschenk, eine seltene finnische Eiche in den Bonner Boden. Diese hatte glücklicherweise die Flugreise von Helsinki nach Frankfurt im Rucksack überstanden.

Vor dem Jugend-Hostel Base Camp, in dem er während seines Aufenthaltes in einem der vielen umgestalteten Wohnwagen wohnt, setzte er mit der für Kraft und Beständigkeit stehenden Eiche einen besonders symbolträchtigen Baum.

Das Ziel des 37-Jährigen ist indes hoch gesteckt: Er möchte Finnlands bester Baumpfleger werden. Bisher verdiente der Mann aus dem westfinnischen Turku sein Geld statt mit der Pflege von Bäumen jedoch eher mit dem Besteigen selbiger: "Tomi ist ausgebildeter Baumkletterer und gibt darin sogar Kurse als Lehrer", verriet Hans Jürgen Hartmann, der Referent für Stadtförderung.

Auch wenn für den Gast ein Rahmenprogramm geplant ist, steht für ihn "ganz klar die Arbeit im Mittelpunkt. Bonn ist mir übrigens schon vom ersten Tag an als sehr grüne Stadt aufgefallen", so der Kletterlehrer. Er will unter anderem in der Rheinaue, im Stadtpark und an der Rheinpromenade dafür sorgen, dass Gäste auch weiterhin diesen Eindruck haben.

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