Musikschule der Stadt Bonn Flötenorchester Tutti Flutti unterstützt syrische Flüchtlinge im Libanon
BONN · Mit einem Benefizkonzert hat das Flötenorchester Tutti Flutti der Musikschule der Stadt Bonn Spenden für syrische Flüchtlinge im Libanon gesammelt. Der Nachmittag fand am Sonntag in der Lutherkirche an der Reuterstraße statt.
Die Idee dazu war entstanden, weil ein Orchestermitglied Verwandte im Krisengebiet hat. Mit der Aktion wollte das Ensemble auf die Situation in Syrien aufmerksam machen und die Flüchtlinge unterstützen. "Die Kinder haben die Sorgen und den Kummer in den eigenen Reihen gesehen. Das hat sie selbst betroffen gemacht", sagte Orchesterleiterin Beate Dix-Schäfer.
Die 15 Orchestermitglieder im Alter von zehn bis 20 Jahren spielten neben klassischen europäischen Kompositionen auch ein Werk des syrischen Komponisten Malek Jandali. Das Lied des Pianisten wurde eigens für das Flötenensemble arrangiert. "Es ist schön, etwas Sinnvolles mit dem eigenen Hobby zu machen und mit Musik etwas zu bewirken", sagte Dix-Schäfer.
Die Spendeneinnahmen unterstützen den Verein Orienthilfe. Er leistet akute Hilfe in den syrischen Flüchtlingslagern. Neben der Entsendung von Hilfsgütern wie Decken und Lebensmitteln leistet er auch medizinische Hilfe und organisiert Schulunterricht. "Die Kinder in den Lagern sind seit über zwei Jahren ohne Schulbildung. Das wird in Zukunft große bildungspolitische Probleme geben", sagte Vereinsmitglied Dorothea Lutfi. Sie engagiert sich seit mehreren Jahren für die Orienthilfe.
"Der Verein ist klein, effektiv und seriös", sagte Lutfi. Bisher werde für die Opfer des Syrienkriegs kaum etwas getan. "Die Wichtigkeit, in Syrien zu helfen, wird nicht wahrgenommen. Anders als bei Tsunami- oder Erdbebenopfern. Ich glaube, das liegt daran, weil sehr viel Vorbehalte der Religion gegenüber herrschen", sagte Lutfi.
Auch die jungen Musikerinnen selbst waren von der Aktion überzeugt. "Man probt mit mehr Herzblut. Und ich finde gut, dass man etwas Gutes tun kann mit Musik", sagte Luisa, 14 Jahre alt. "Man kriegt ja kaum noch was vom Syrienkonflikt mit und von den Menschen dort. Deswegen finde ich die Idee sehr gut", sagte Laura, 17 Jahre alt.