Altstadt Bonn Flohmarkt beendet Kirschblüten-Saison

Bonn · Zum Abschluss der Kirschblütensaison 2017 bieten Anwohner der Bonner Altstadt am Samstag, 22. April, ab 11 Uhr ihre Waren zwischen Vorgebirgsstraße und Kölnstraße, Adolf- und Breite Straße zum Verkauf an.

Den gesamten April über fanden bereits kleinere Veranstaltungen wie Straßenkonzerte, Kinderschminken, Lesungen, Kunstevents und Verköstigungen statt. Die meisten Kirschblüten sind unterdessen verwelkt. Was man dabei schnell aus den Augen verlieren kann: Der Haustürflohmarkt sprießt am Samstag als zartes Pflänzchen auf verbrannter Erde. Interessenkonflikte hatten zu Beginn des Jahres einen handfesten Streit um die Festivitäten zur Kirschblütensaison ausgelöst.

2016 wurde die Organisation des Kirschblütenfestes von der Altstadt-Initiative zum ersten Mal in die Hände der professionellen Bonner Veranstalter Torsten Ulke und Frauke Schröder gegeben. Durch die wachsende Popularität des Festes und steigende Besucherzahlen wäre die Organisation ehrenamtlich nicht mehr zu stemmen gewesen, hieß es dazu. Ab da entbrannten Diskussionen um die Kommerzialisierung der Festivitäten. Kirschblüten in Bonn und Region

Der Plan der neuen Veranstalter sah vor, am 23. April ein großes Fest mit Marktständen und Musik rund um Heerstraße und Breite Straße zu organisieren. Anwohner und Geschäftsleute der Bonner Altstadt hatten allerdings etwas dagegen – und sammelten 892 Unterschriften. Man lehnte das Konzept der Organisatoren für ein großes Fest ab. Auch eine Online-Umfrage des GA hatte ergeben, dass sich 70 Prozent gegen eine Ausweitung des Kirschblütenfestes aussprechen.

Dafür gab es verschiedene Gründe. Kritik wurde sowohl an „fehlender Transparenz der Veranstalter“ geäußert, ebenso war die Rede von nur wenigen Chancen und Möglichkeiten, sich in die Gestaltung des Festes einzubringen. Dazu kam das Müllproblem, das schon die früheren Veranstalter aus der Altstadt-Initiative beschäftigte. Vom Lärm Tausender Besucher ganz zu schweigen.

Dann, Anfang Februar, folgte der Paukenschlag der neuen Veranstalter als Pressemitteilung: „Die Gegner des Festes haben mit der Verbreitung unwahrer Behauptungen und Gerüchte über die Beweggründe unseres Engagements für das Fest und die Altstadt und unsere Vorgehensweise unsere Stellung in der Altstadt nachhaltig geschädigt.“ Ulke und Schröder zogen sich wieder zurück.

So blieb es Anwohnern, Geschäften und Kneipen des Viertels am Ende selbst vorbehalten, etwas auf die Beine zu stellen. Die Stadt Bonn hatte den Haustürflohmarkt auf Antrag einer Anwohnerin genehmigt. Sollte es Beschwerden geben, will die Stadt diese prüfen. Auch Kommunalpolitiker hatten im Vorfeld angekündigt, den Flohmarkt und mögliche Verkehrsprobleme zu beobachten. Die Veranstaltung am Samstag wird damit auch zu einem Test. Gelingt es Anwohnern und Gästen gleichermaßen, einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten? Bezirksbürgermeister Helmut Kollig hat da „keine Bedenken“ und wird Samstag selbst vorbeischauen.

Die für den Flohmarkt genehmigten Straßenabschnitte sind: Breitestraße (von Max- bis Kölnstraße), Wolfstraße, Dorotheenstraße (Breite- bis Adolfstraße), Heerstraße ( Max- bis Kölnstraße), Im Krausfeld (Adolf- bis Heerstraße), Georgstraße (Adolf- bis Heerstraße), Adolfstraße (von Vorgebirgs- bis Kölnstraße), Peterstraße, Paulstraße und Michaelstraße. Der Schulhof der Marienschule und der Frankenbadplatz dürfen nicht genutzt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort