Kirchengemeinde stoppt den Abriss Flüchtlinge ziehen in alte Kita

RÖTTGEN · Seit Mitte August herrscht Totenstille im alten Kindergarten der Gemeinde Christi Auferstehung am Herzogsfreudenweg in Röttgen. Doch jetzt zieht wieder Leben in die leer stehenden Räume des Bungalows am Rande des Kottenforstes ein: Rund 50 bis 70 Flüchtlinge wird die Stadt dort in den nächsten Tagen unterbringen.

 In den leerstehenden Räumen des katholischen Kindergartens in Röttgen sollen Flüchtlinge untergebracht werden.

In den leerstehenden Räumen des katholischen Kindergartens in Röttgen sollen Flüchtlinge untergebracht werden.

Foto: Roland Kohls

Schon Mitte November werden wahrscheinlich die ersten Familien in das Gebäude zwischen Fußballplatz und neuem Pfarrzentrum einziehen.

Die Planung der Gemeinde sah zunächst vor, dass der alte Kindergarten mit Fertigstellung des neuen Pfarrzentrums abgerissen wird (der GA berichtete). An dieser Stelle sollten Parkplätze für Besucher der Kirchengemeinde und des Sportplatzes entstehen. Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation stoppte der Kirchenvorstand jedoch den geplanten Abriss. Zwar müssen noch einige bauliche Veränderungen durchgeführt werden, doch schon in wenigen Tagen sollen die ehemaligen Gruppen- und Gemeinschaftsräume wieder bezugsfertig sein. Für mindestens zwei Jahre wird die Kirche der Stadt das Gebäude zur Verfügung stellen.

Diakon Werner Preller freut sich bereits auf die neuen Bewohner. "Wir haben bisher nur gute Erfahrungen gemacht", erklärt er. Obwohl sich bereits die ersten besorgten Anwohner bei ihm gemeldet haben, geht er davon aus, dass die Unterbringung der Flüchtlinge keine Probleme mit sich bringen wird. In den vergangenen Tagen machten bereits Spekulationen die Runde, dass ausschließlich Männer einziehen werden. "Natürlich werden nicht nur Männer nach Röttgen kommen. Bei der Zuweisung hat die Stadt bisher immer viel Augenmaß bewiesen", so der Diakon.

Außerdem: "Es sind ja nicht die ersten Flüchtlinge, die wir betreuen", so Preller. Denn schließlich würde man sich bereits um die Bewohner des Paulusheimes sowie die Flüchtlinge an der Provinzialstraße in Lengsdorf und der Siemensstraße kümmern. "Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniert hervorragend", so Preller. "Sie hat wirklich bewiesen, dass sie ganz genau weiß, wo sie welche Menschen unterbringt. Deshalb wird das auch in Röttgen gut funktionieren", ist er sich sicher.

Bis die ersten Flüchtlinge allerdings in den alten Kindergarten einziehen können, müssen noch einige Arbeiten erledigt werden. Gerade im Bereich der sanitären Einrichtungen. Denn die sind noch an die Größe der einstigen kleinen Bewohner angepasst.

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