Stadt Bonn bestätigt Flüchtlingsunterkunft in Bonn unter Quarantäne gestellt
Bonn · Nach dem Corona-Ausbruch in einer Flüchtlingsunterkunft wurde diese unter Quarantäne gestellt. Außerdem bestätigt die Stadt Bonn zehn positiv getestete Mitarbeiter des Johanniter-Krankenhauses.
Nicht nur aus der zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes (ZUE) in Muffendorf meldet das städtische Gesundheitsamt einen Corona-Ausbruch. Auch im Johanniter-Krankenhaus haben sich laut Stadtsprecherin Monika Hörig zehn Mitarbeiter angesteckt. Der Ausbruch sei von einem infizierten Patienten ausgegangen. Die Kontaktpersonen würden ermittelt. Laut Johanniter-Sprecher Michael Forst sind es sogar 14 erkrankte Pflegekräfte. Aber: Der Rückschluss, dass diese eine Person die Pflegekräfte angesteckt haben soll, sei nicht nachvollziehbar.
In der ZUE in Muffendorf wurden 40 Bewohner und 25 Mitarbeiter positiv getestet. 20 dieser Beschäftigten stammen aus Bonn. Diesen Freitag oder nächsten Montag soll die nächste Volltestung erfolgen, sagte Dennis Heidel von der für die ZUE zuständigen Bezirksregierung Köln. Auf GA-Nachfrage, wie es zu dem Ausbruch in der Flüchtlingsunterkunft kommen konnte, sagte der Sprecher, die Verbreitung sei von mehreren zeitgleich aufgetretenen Herden im Umfeld der ZUE ausgegangen. Grundsätzlich bestehe in der Unterkunft eine Maskenpflicht – mit Ausnahme des eigenen Zimmers.
Nach dem Corona-Ausbruch sei das komplette Haus, in dem 172 Menschen leben, unter Quarantäne gestellt worden. Bis zu 480 Personen könnten in der Unterkunft untergebracht werden. Aufgrund der Quarantäne würden die Mahlzeiten auf die Zimmer verteilt. Zudem werde jeder Bewohner mit einem Vorrat ausgestattet. Den Bewohnern werde außerdem angeboten, eine Einkaufsliste zu schreiben.
„Mitarbeiter des Betreuungsdienstes erledigen die Einkäufe dann“, so Heidel. Das Wichtigste für die Bewohner sei funktionierendes WLAN. Deshalb gebe es High-Speed-Internet in der Einrichtung. Des Weiteren stünden Unterhaltungsmedien wie Spielekonsolen für Familien und Streamingdienste zur Verfügung. Da auch Kinder in der ZUE leben, sei Spielzeug in die Einrichtung gebracht worden.
Obwohl die Bewohner derzeit das Haus nicht verlassen dürften, sei die Lage aktuell ruhig. Das Ordnungsamt und die Polizei würden zudem stets über die Situation informiert. Auf Nachfrage räumte Heidel ein, dass am Dienstag dennoch zwei Bewohner versucht hätten, die Unterkunft längerfristig zu verlassen. Innerhalb kürzester Zeit seien sie jedoch wieder zurückgekehrt. „Die allgemeine Situation ist gerade für die Bewohner keine leichte. Jedoch ist es überaus engagierten Mitarbeitern des Betreuungsdienstes, des Sicherheitsdienstes und Kollegen der Bezirksregierung zu verdanken, dass die Situation bestmöglich gemeistert wird“, betonte Heidel.
Die im November verhängte Quarantäne für die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes (EAE) in der früheren Ermekeilkaserne in der Südstadt ist Heidel zufolge aufgehoben. Dort wohnen zurzeit 160 Personen. Die Stadt Bonn teilte derweil mit, dass ab diesen Mittwoch nun auch sämtliche öffentlichen und privaten Sportplätze in Bonn aufgrund der hohen Inzidenz für den Individualsport geschlossen sind.