Stadt und Politik gegen ein Verbot Flutlicht im Sportpark Nord bleibt an

Bonn · Warum muss der Bonner SC bei Flutlicht spielen, wenn es auch tagsüber möglich wäre? Energieverschwendung, fand ein Bonner und beantragte ein Flutlicht-Verbot - so wie es etwa Mainz macht. In der Bezirksvertretung Bonn fand er dafür keine Mehrheit.

Das Flutlicht im Sportpark Nord bleibt auch künftig abends eingeschaltet.

Das Flutlicht im Sportpark Nord bleibt auch künftig abends eingeschaltet.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Bonner SC kann im Sportpark Nord weiter Spiele bei Flutlicht austragen. Den Bürgerantrag für ein Verbot lehnte eine Mehrheit aus Grüne, SPD, Linke und CDU in der Bezirksvertretung (BV) Bonn ab.

Der Bürger hatte gefordert, dass die Stadt dem Verein untersagt, die Flutlichtanlage bei Spielen in der Mittelrheinliga zu nutzen. Er habe kein Verständnis dafür, dass die Spiele nicht wie üblich Sonntagnachmittag ausgetragen werden, sondern Freitag- oder Samstagabend unter Flutlicht. Das sei unverantwortliche Energieverschwendung. Momentan sei es geboten, Energie zu sparen. Das habe die Stadt in verschiedenen Bereichen angekündigt oder setzte er bereits um. Der Antragsteller verwies in der Sitzung der BV darauf, dass andere Städte ein solches Verbot bereits erlassen hätten. Dazu zählt etwa Mainz, wo ab 21 Uhr ein Flutlicht-Verbot auf den städtischen Sportanlagen gilt.

Zustimmung bekam er von einigen Vertreten in der BV. „Die Stoßrichtung ist richtig“, sagte Hanno von Raußendorf (Die Linke). Zu jeder Zeit werde man momentan aufgefordert, Energie zu sparen, da könne auch der Sport einen Beitrag leisten. Karin Langer (Volt) sagte: „Ich kann nicht verstehen, warum die Spiele nicht sonntags stattfinden.“ Sie wies darauf hin, dass in den Bädern die Wassertemperatur verringert worden sei, um Energie zu sparen. Elmar Conrads-Hassel (FDP), offenbar unzufrieden mit dem „unterklassig“ spielenden Verein, sprach sich dafür aus, die Entscheidung mit einem sportlichen Anreiz zu versehen. Solange der Verein in der fünften Liga spiele, solle er kein Flutlicht bekommen.

Auch die Stadt, die die Kosten für die Beleuchtung trägt, hatte ein Verbot abgelehnt. Stefan Günther, Leiter des Sport- und Bäderamtes, sagte, man halte es für einen zu harten Eingriff. Er teilte auch mit, dass die Halogen-Beleuchtung im Sportpark Nord durch eine energiesparende LED-Anlage ersetzt werden solle. sdn

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