Bonner Spendenparlament Fördergelder für Projekte gegen Armut verteilt

Bonn · Das Spendenparlament hat entschieden, welche Hilfsprojekte unterstützt werden sollen. Insgesamt erhalten vier Vereine zusammen rund 40.000 Euro an Fördergeldern.

 Aktionen des Bonner Spendenparlaments: Im Sommer übergaben Sibylle Becker und Wolfram Schmuck (vorne sitzend) eine rollende Quartiersbank an die Paritätischen Sozialen Dienste.

Aktionen des Bonner Spendenparlaments: Im Sommer übergaben Sibylle Becker und Wolfram Schmuck (vorne sitzend) eine rollende Quartiersbank an die Paritätischen Sozialen Dienste.

Foto: Roland Kohls

Armut hat viele Gesichter. „Auch hier in Bonn“, betonte Sibylle Becker, die neue Vorsitzende des Bonner Spendenparlaments. „Jedes fünfte Kind wächst nach aktuellen Untersuchungen in unserer Stadt in Armut auf.“ Jetzt traf sich das Spendenparlament erneut, um zu entscheiden, welche Hilfsprojekte unterstützt werden sollen.

Für vier Förderanträge für die soziale Arbeit von Vereinen gibt es insgesamt 39 000 Euro. Darunter ein „Offenes Atelier“, mit dem Kindern aus Neu-Tannenbusch Zugang zu kreativer Freizeitgestaltung erschlossen werden soll. Ein geplantes Theaterprojekt soll Kindern mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund „Spracherwerb mit allen Sinnen“ ermöglichen. Weitere Projekte sind ein Fußballturniers, verbunden mit einer Jobbörse zur Integration von Flüchtlingen. Mit einem „Sommercamp“ will ein anderer Verein Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen bei der Entwicklung von Selbstwertgefühl, Motivation und Teamfähigkeit unterstützen.

Förderung über die Stadtgrenzen hinaus

„Wir haben großen Respekt vor den Vereinen und Organisationen, die sich dafür einsetzen, dass benachteiligte Kinder und Jugendliche teilhaben können“, so Becker. „Das zeigt uns, dass die Gesellschaft nicht gespalten ist, sondern der Zusammenhalt in unserer Stadt wächst.“ Großen Anteil an der erfolgreichen Arbeit des Spendenparlaments habe der Gründungsvorsitzende Hans-Martin Schmidt. „Wir alle sind ihm zu großem Dank verpflichtet“, betonte seine Nachfolgerin, die sich besonders darüber freut, dass Schmidt als Parlamentarier und Ehrenvorsitzender weiterhin jederzeit ansprechbar ist.

In Zukunft wird das Spendenparlament nicht mehr nur Bonner Projekte berücksichtigen, sondern auch Förderanträge aus der benachbarten Region. „Das ist der richtige Weg“, lobte der Schirmherr, OB Ashok Sridharan. „Wir können nicht mehr nur in Stadtgrenzen denken“.

Seit Gründung der Initiative 2008 wurden bereits 142 soziale Projekte mit 387 000 Euro unterstützt. „Mit den neuen Förderzusagen haben wir heute die 400 000-Euro-Marke überschnitten“, sagte Sibylle Becker.

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