Fraktionen begrüßen Kündigung Naujoks'

BONN · Mit "Skepsis" bis hin zu "großer Erleichterung" haben jetzt Vertreter der Ratsfraktionen auf die fristlose Kündigung von Friedhelm Naujoks (SPD) reagiert.

Überbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) hatte dem ehemaligen Chef des Städtischen Gebäudemanagements (SGB) Ende voriger Woche die Entlassungspapiere übergeben. Dagegen will Naujoks, der mit einem Jahressalär von 175.000 Euro zu den bestbezahlten Mitarbeitern der Stadt zählt, klagen.

Hintergrund für die Kündigung sind Vorwürfe, die das Rechnungsprüfungsamt im Zusammenhang mit von Naujoks veranlasstem Kauf und Einbau von Legionellenanlagen in Schulen erhoben hatte. Die Anlagen waren nach der Trinkwasserverordnung nicht zulässig. In diesem Fall wie auch im Fall des WCCB-Skandals ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Naujoks. In letzterem Fall wegen Betrugsverdachts. Hier hatte damals die schwarz-grüne Ratsmehrheit bereits die fristlose Kündigung Naujoks' gefordert. Der OB beließ es damals bei einer Entmachtung Naujoks' als SGB-Chef.

"Wir begrüßen es, dass die Kündigung jetzt ausgesprochen wurde, weil das Vertrauensverhältnis zwischen Herrn Naujoks und dem OB, aber auch dem Rat derart nachhaltig gestört ist, dass es kein Zusammengehen mehr geben kann", sagte CDU-Ratsfraktionschef Klaus Peter Gilles. In dasselbe Horn stoßen die Grünen: "Die fristlose Kündigung des EX-SGB-Chefs war mehr als überfällig", sagte Tom Schmidt.

Zustimmung kam auch von den Fraktionschefs von FDP und Bürger Bund, Werner Hümmrich und Bernhard Wimmer. Beide hätten sich ebenfalls gewünscht, der OB hätte früher reagiert: "Das hätte der Stadt Gehalts- und Pensionszahlungen in Millionenhöhe erspart", so Wimmer. Die SPD ist dagegen skeptisch. "Ich glaube, das wird die Stadt jetzt teurer als ein außergerichtlicher Vergleich zu stehen kommen, wie der OB ihn ja ausgehandelt hatte", sagte SPD-Fraktionschefin Bärbel Richter.

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