Keine Keime mehr im Wasser Rüngsdorfer Freibad öffnet diesen Donnerstag wieder

Rüngsdorf · Das Rüngsdorfer Freibad kann an diesem Donnerstag wieder seine Türen für Badegäste öffnen. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, sei die am Montag entnommene Probe des Beckenwassers keimfrei.

 Das Rüngsi ist wegen einer Keimbelastung im Wasser seit vergangener Woche geschlossen. Am Donnerstag kann es wieder öffnen.

Das Rüngsi ist wegen einer Keimbelastung im Wasser seit vergangener Woche geschlossen. Am Donnerstag kann es wieder öffnen.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Die letzten Tage bis zum Ende der Bonner Freibadsaison am Sonntag, 4. September, kann das Rüngsdorfer Freibad wieder öffnen. Die Stadt Bonn vermeldete am Mittwochmittag per Pressemitteilung, dass es gelungen sei, die Keimbelastung in den Wasserbecken zu beseitigen. Vergangene Woche war eine erhöhte Belastung bei Routinekontrollen festgestellt worden. Die Stadt schloss das Bad am Rheinufer umgehend, weil es zunächst nicht gelungen war, das Problem mit dem Einsatz von mehr Chlor zu beheben.

Bereits an diesem Donnerstag, 25. August, soll das Panoramabad nun wieder regulär öffnen. Es ist innerhalb der Woche von 6.30 bis 19 Uhr geöffnet sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10 bis 19 Uhr.

Rüngsi wurde umfangreich gereinigt

Wie die Stadt vergangene Woche berichtete, hatte die Abtötung der Keime nicht richtig funktioniert. „Durch die intensive Nutzung der Schwimmbäder kann es zu einem Keimeintrag kommen“, so die Stadt. Nach der Schließung habe das Bäderamt eine Sonderreinigung der Becken veranlasst und durchgeführt. Zugleich konnten die Fachleute den Chloranteil im Wasser erhöhen, wie es nur außerhalb des Betriebs möglich ist.

Im Einzelnen haben die Badangestellten in den vergangenen Tagen alle vier Becken über mindestens 24 Stunden hochgechlort, teilte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann auf Anfrage mit. Unter anderem seien sämtliche Filter und Attraktionen wie Rutschen mit Desinfektionsmittel durchgespült worden. Die Becken seien per Hand und im Automatikbetrieb abgesaugt und die Überlaufrinnen zunächst grundgereinigt und dann desinfiziert worden. Die Reinigung habe auch Haar- und Fasernfänger, die Beckenumgänge und die Durchschreitebecken zwischen Becken und Freibadwiese umfasst.

Während der vorübergehenden Schließung stand im Stadtbezirk kein Bad zur Verfügung. Das Friesdorfer Freibad ist, wie berichtet, geschlossen und bleibt es trotz angeschaffter Traglufthalle auch über den Winter: Die Beckenfolien sind undicht und müssen repariert werden.

Leser kritisieren fehlende Informationen

In diesem Zusammenhang kritisierten mehrere Leser gegenüber dem General-Anzeiger die Informationspolitik der Stadt. Die Muffendorferin Ursula Lohmeyer stand zuletzt am Dienstag vor verschlossenen Türen. „Dass in Bonn ein Bad nach dem nächsten in die Knie geht, ist schon traurig genug. Als Bürgerin fühle ich mich nicht ausreichend informiert, wie es weitergeht.“ Von der vorübergehenden Schließung hatte sie zwar erfahren, von der Dauer hingegen nichts. Stattdessen stieß sie vor dem Rüngsi auf einen Klappständer mit einem handgeschrieben Zettel, auf dem zu lesen war, das Bad bleibe voraussichtlich bis auf Weiteres geschlossen. „Das ist einfach zu wenig.“ Wenigstens eine Telefonnummer könnte die Stadt angeben, unter der mehr Informationen zu bekommen sind.

Die Plittersdorferin Meike Siebel, Mitglied im Förderverein des Rüngsdorfer Panoramabads, sieht das ähnlich. Da ihr in Godesberg am Mittwoch kein öffentliches Bad zur Verfügung stand, war sie in aller Früh zum Ennertbad aufgebrochen. „Gut – beim Blick auf die Bäder-Website hätte ich gesehen, dass die Schwimmer auf der anderen Rheinseite schon seit dem 4. Juli aufs Frühschwimmen verzichten und anderswo ihre Bahnen ziehen müssen. Das hatte ich aber ebenso wenig auf dem Schirm wie für möglich gehalten“, sagte Siebel. Nach der vorübergehenden Schließung des Panoramabads hätte das Bäderamt doch immerhin die Öffnungszeiten der übrigen Freibäder ausweiten können: „Aber das scheint der Stadtverwaltung zu viel Flexibilität und Kreativität abzuverlangen.“

Ein weiterer regelmäßiger Badegast klagte, er habe auf seinem Smartphone den Hinweis der Stadt auf die vorübergehende Schließung des Rüngsi nicht lesen können. Dort seien nur die Öffnungszeiten einzusehen gewesen, weshalb er (vergebens) zum Badbesuch anreiste.

Dazu teilte Hoffmann mit, es müsse sich wohl um einen technischen Fehler handeln, der geprüft werde. Ein grundsätzliches Problem sei es, geänderte Öffnungszeiten oder Schließungen der Suchmaschine Google zu melden: „Bei den Anzeigen/Auskünften von Google haben wir nur bedingt Einfluss. Wir haben Google beim Friesi ,vorübergehend geschlossen‘ gemeldet, zwischenzeitlich wird dies auch von Google angezeigt“, sagte Hoffmann.

Die Freibadsaison wird am 4. September, früher als geplant, enden. Die Schließung ist ein Bestandteil der Vorschläge des Bonner Krisenstabs, wie die Stadt Energie sparen kann. Die Bonner CDU-Ratsfraktion hatte in der vergangenen Woche eine Verlängerung der Freibadsaison gefordert: „Für Kinder, Familien und ältere Menschen sind die Freibäder eine Alternative, um mit den lang anhaltenden Hitzeperioden fertig zu werden.“

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