Bonner Freibäder Freibadsaison fiel ins Wasser

BONN · Ernüchternde Zahlen nach dem wochenlangen Streit um die Öffnung der Bonner Freibäder zu Beginn der Badesaison: Rund 30 Prozent weniger Besucher als im Vorjahr kamen diesen Sommer in die Bonner Freibäder, informierte das Sport- und Bäderamt der Stadt.

"Dabei waren die Temperaturen doch gar nicht so schlecht", meint Jürgen Stoll, Leiter des Ennertbades. Doch wegen der vielen starken Unwetter habe man die Becken viel zu oft sperren müssen. "Ganz schlimm war es Pfingstmontag", erinnert er sich. "Damals fielen riesengroße Hagelkörner", so der Beueler Badleiter. Weniger Besucher bedeuten jedoch nicht automatisch weniger Arbeit für die Bademeister. "Wir hatten sehr viel mit der Pflege der Anlagen zu tun. Denn für das Unkraut war das Wetter geradezu ideal."

Vom Sommer hat sich Stoll verabschiedet. "Das wird nichts mehr", prognostiziert er. "Schon seit Tagen kommen nur noch die wirklich Hartgesottenen." Barbara Bock und Silke Weissler gehören dazu. Knapp über 20 Grad zeigt das Thermometer, als sie gestern gegen 16 Uhr mit ihrem Wagen auf den Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Hardthöhe einbiegen. "Für uns ist das ideal", sagen sie. Regelmäßig fahren die beiden nach der Arbeit für ein paar Runden ins Hardtbergbad. "An manchen Tagen hatten wir das Becken fast für uns allein," so die beiden Angestellten. "Und wenn man einmal im Wasser ist, dann sind die Außentemperaturen nebensächlich. Für uns hätte die Saison nicht besser sein können."

Bis einschließlich 25. August wurden an den Kassen 234 626 Besucher gezählt. Noch bis zum Wochenende sind alle Freibäder geöffnet, Sonntagabend ist dann die Saison 2014 endgültig vorbei. "Um 19 Uhr werden die Letzten hineingelassen, um 19.30 Uhr ist Schicht", sagt Jürgen Stoll. Er wird dann vom Ennertbad in die "Beueler Bütt" abkommandiert.

Letzter Öffnungstag für Römer-, Melb-, Rüngdorfer- und Ennertbad ist Sonntag, 31. August. Ausnahmen bilden der Freibadbereich des Hardtbergbades und das "Friesi", die in der kommenden Woche werktags von 7 bis 20 Uhr geöffnet sind und am Wochenende voraussichtlich von 11 bis 20 Uhr. Letzter Öffnungstag für beide ist voraussichtlich Sonntag, 7. September. Viel Wirbel gab es zu Beginn des Sommers wegen der Verkürzung der Öffnungszeiten aufgrund von Personalmangel.

Denn um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, müssen stets zwei Fachkräfte pro Schicht im Einsatz sein. Dadurch dass kurzfristig zwei zusätzliche Bademeister eingestellt werden konnten, war es zwar möglich, alle Freibäder zu öffnen, allerdings nur mit verkürzten Öffnungszeiten an den Wochenenden. Wie das Problem im nächsten Jahr gelöst wird, das steht derzeit nicht fest. "Zur Personalsituation im kommenden Jahr kann noch keine Aussage getroffen werden", so Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann.

Hallenbäder öffnen am Montag

Ab 1. September öffnen die Schwimmhallen im Frankenbad, in Beuel und auf dem Hardtberg. Der Montag ist wie in den Jahren zuvor vor allem dem Vereins- und dem Schulsport vorbehalten. Informationen über die einzelnen Öffnungszeiten gibt es auf www.bonn.de/baeder. Eine Änderung zu den Vorjahren gibt es jedoch im Frankenbad: Dort endet der Badebetrieb freitags bereits um 16 Uhr. Wegen mehrerer Rohrbrüche und Fliesenschäden wird das Kurfürstenbad voraussichtlich eine Woche später öffnen. Als Ausweichmöglichkeit bleibt deshalb das "Friesi" bis wahrscheinlich 7. September geöffnet.

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