Gemeindeforum Auerberg "Friedenskoch" Jalil Schwarz bereitete Essen und sammelte Spenden

BONN · Verständnis und Frieden zwischen verschiedenen Religionen. Darum geht es Jalil Schwarz. Der "Friedenskoch", der aus Palästina stammt, aber schon seit 1955 in Deutschland lebt, kochte im evangelischen Gemeindeforum Auerberg für rund 50 Gäste. Schwarz sammelte dabei Spenden für einen interreligiösen Kindergarten in Israel.

 Über das Essen und den Gaumen will Jalil Schwarz die Menschen erreichen. Ihm zur Seite steht Lebensgefährtin Maria.

Über das Essen und den Gaumen will Jalil Schwarz die Menschen erreichen. Ihm zur Seite steht Lebensgefährtin Maria.

"Ich will über das Essen und den Gaumen die Leute erreichen", sagte der 77-Jährige. Der Kindergarten solle eine Einrichtung für Juden, Christen und Muslime werden. "Ich will über die Kinder die Eltern erreichen. Die Kinder sollen von klein auf lernen, friedlich zusammenzuleben und sich zu akzeptieren." Es gehe darum, die Verständigung zwischen den Menschen zu fördern. Das übertrug der Bergheimer, der seit Jahren durch Deutschland reist und für verschiedene Projekte kocht, auch auf das Menü am Donnerstagabend.

Bei verschiedenen orientalischen Speisen wie einem Linsengericht oder einem Auflauf mit Lammkeule, ging es nicht nur darum, die Menschen über die Situation im Nahen Osten und den Kindergarten zu informieren. Auch das Miteinander beim Essen war von Bedeutung. "Ich lasse die Leute bei der Vorspeise zusammen aus einem Teller essen ohne Besteck, das führt automatisch zu Kommunikation", sagte Schwarz. Und so gab es frische Kräuter, Olivenöl und Fladenbrot zum Dippen als ersten Gang. Zwischendurch erzählte Schwarz Geschichten aus seinem Leben und von seinem Projekt.

Für Joachim Rott vom veranstaltenden ökumenischen Seniorenkreis "Klupp ?91" ging es vor allem darum, das Kulinarische mit dem Nützlichen zu verbinden: "Es ist ein Friedensessen unter dem Motto Genießen und Spenden." Er hoffe, dass durch den Abend nicht nur genug Geld zusammenkomme, sondern auch Verständnis für die Situation im Nahen Osten entstehe.

"Ich schätze die Arbeit sehr, die er vollbringt", sagte Besucherin Marianne Exner über den "Friedenskoch". Sie sei zwar nicht wirklich ein Fan von orientalischem Essen, aber dieser Abend sei etwas Besonderes. "Das Essen von Jalil ist köstlich." Es sei ein sehr unterstützenswertes Projekt, fand auch Gast Roland Lhotta. "Das ist heute eine Verbindung von etwas Angenehmem mit etwas Sinnvollem. Das ist eine super Sache."

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