Flanieren auf dem roten Teppich Friedrichstraßenfest in Bonn kommt gut an
Bonn · Das zwölfte Friedrichstraßenfest lockt viele Besucher mit Angeboten, Musik und mehr auf Bonns längste Einkaufszone. Ein 400 Meter langer roter Teppich lädt zum Flanieren ein.
Er mag es eigentlich ruhig und abgeschieden, aber für den guten Zweck geht der Künstler Marius Singer auch mal in die Öffentlichkeit. Beim Friedrichstraßenfest malt er vor der Galerie Bernd Bentler Bonn, in der er ausstellt, an einem Bild, ein weiteres von ihm soll am Abend versteigert werden. Der Erlös kommt der Kinderkrebshilfe zugute. "Da war es keine Frage, das ich mitmache."
Für ihn ist die Friedrichstraße ein besonders attraktiver Bereich der Bonner Innenstadt. "Das ist eine sehr schöne Situation, in der man flanieren kann." Cafés, inhabergeführte Geschäfte, ein schöner Ort, um sich aufzuhalten: "Die Friedrichstraße ist ein wichtiger Ruhepol in der Stadt", so Singer.
Unter den vielen Menschen, die diesen Ruhepol am heutigen Samstag zu einem sehr lebhaften Ort machen, sind auch Maria und Geert Ahrens. Das beste an der Friedrichstraße seien die qualitativ hochwertigen Geschäfte, fand Maria Ahrens, die dort gerne einkaufen geht. "Es hat mich sehr gefreut, dass die so eine gute Entwicklung genommen hat." Sie habe noch die frühere Situation kennen gelernt, als sich dort die Straßenbahn hindurchquälte. "Die Straße war deutlich heruntergekommen. Jetzt kann kann ich hier schön flanieren."
Dazu trägt heute auch der rote Teppich bei, den die Immobilien- und Standortgemeinschaft Friedrichstraße Bonn auch beim zwölften Fest die ganzen 400 Meter entlang ausgelegt hat. Man geht vorbei an vielen Essensangeboten, in vielen Geschäften gibt es Rabattaktionen, davor mehrere Glücksräder, vor dem Spielwarengeschäft Ludus ist ein großes Bonn-Memory auf dem Boden ausgelegt. Es gibt Musik von Jazz bis Klassik, eine große Tombola, für die die meisten Geschäftsleute Gewinne gespendet haben, Stelzenläufer des GOP-Varieté-Theaters bewegen sich durch die Menge, bei der neuen Filiale der Postbank kann man auf eine Torwandschießen, das Beethovenhaus Bonn bietet nachmittags eine Graffiti-Aktion für Jugendliche in der Bonngasse an, und so weiter.
Von dem Betrieb ist Mitorganisator Till Martin Ritter von Bo Concept Bonn, ganz angetan. Er und das viele andere vom Orga-Team haben in diesem Jahr die Leitung übernommen. Man trete in große Fußstapfen. "Wir profitieren von der tollen Vorarbeit der Vorgänger." Man möchte frei von Bedenken feiern, für das Angebot in der Straße werben und zugleich den Kunden viel bieten. Und das Angebot könne sich sehen lassen: "Unter den Friedrichstraßen in Deutschland muss sich unsere nicht verstecken."
Zufrieden ist auch Petra Becker, Inhaberin des EisLabors, das letztes Jahr seine dritte Filiale dort eröffnet hat und damals auch schon am Fest beteiligt war. Man habe dazugelernt. "Wir wussten ja nicht, wie viel auf dem Friedrichstraßenfest los ist." Damals hätte man ein paar Mitarbeiter mehr haben können, dieses Mal ist man gut aufgestellt. "Wir wollten immer in die Friedrichstraße", sagt Becker. Und zwar wegen der vielen inhabergeführten Geschäfte, "die haben ein eigenes Flair".