Bonner Personen Schiffahrt Frisch lackiert zurück auf den Rhein

Bonn · Die Bonner Personen Schiffahrt schippert ab Karfreitag wieder nach Fahrplan. Schrauben, putzen, wienern und proviantieren ist in diesen Tagen angesagt.

 Clemens Schmitz (rechts) und seine Mitarbeiter geben der Filia Rheni nach der frischen Lackierung ihren Namen zurück.

Clemens Schmitz (rechts) und seine Mitarbeiter geben der Filia Rheni nach der frischen Lackierung ihren Namen zurück.

Foto: Martin Wein

Das große F hängt schon – lackiert in Lamborghini-Rot, wie Clemens Schmitz stolz berichtet. „Gib mir ein I“, ruft der Chef der Bonner Personen Schiffahrt jetzt seinem Mitarbeiter zu, als gäbe es etwas zu gewinnen. Tatsächlich aber bekommt die „Filia Rheni“ an ihrem Stammplatz am Alten Zoll ihren Namen zurück. Die Metallbuchstaben mussten abgeschraubt werden, damit der Katamaran vor dem Saisonstart neu blütenweiß lackiert werden konnte.

Schrauben, putzen, wienern und proviantieren ist in diesen Tagen angesagt auf den vier Rheinschiffen der Bonner Personen Schiffahrt (BPS), bevor die vier Reeder-Familien ab Karfreitag wieder nach Fahrplan zwischen Bonn und Königswinter und Linz verkehren. Die Schiffe haben neue Farbe erhalten und auch die Brücken und Verkaufsstellen wurden für die neue Saison wieder vorzeigbar hergerichtet. Vor allem hat die „Rheinprinzessin“ als letztes Schiff der Flotte zwei komplett neue Antriebsanlagen bekommen. „Die sind nicht nur deutlich leiser. Sie verbrauchen auch spürbar weniger Treibstoff und verursachen weniger Abgase“, sagt Schmitz. „Das ist unser Beitrag für eine noch bessere Umweltverträglichkeit“.

Auch wenn die vier Familien der Genossenschaft das letzte Jahr nach dem langen, warmen Herbst mit einem erfreulichen Ergebnis abgeschlossen haben, machen sich auch hier Veränderungen der Kundenströme bemerkbar. „In Berlin wird ein Schiff nach dem anderen neu geordert, um dem Bedarf an Spree-Rundfahrten Herr zu werden“, sagt Schmitz. In Bonn hat die Nachfrage nach Linienfahrten dagegen in den letzten Jahren etwas nachgelassen. Die BPS reagiert darauf mit einem leicht verringerten Taktplan. Abfahrten sind künftig täglich am Alten Zoll um 9.50, 11.50, 14 und 16 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen fährt ein weiteres Schiff um 13 Uhr. Da kommt es der Genossenschaft zupass, dass Eignerfamilie Dahm mit der „Beethoven“ die Genossenschaft verlassen hat. „So können wir die vier verbleibenden Schiffe gut auslasten und neu aufgestellt durchstarten“, glaubt Schmitz. Um den Bedürfnissen der häufig älteren Fahrgäste besser zu entsprechen, wurde in den letzten Wochen der Anleger in Unkel neu gestaltet. Die bisherige steile Treppe ist einer rollstuhltauglichen Rampe gewichen.

Sorgen bereitet dem BPS-Vorstand eigentlich nur die ungeklärte Situation am Alten Zoll selbst. Die beiden Rosen-Pavillons vor den Schiffsanlegern zögen täglich größere Gruppen Jugendlicher an, die mit Alkohol und Wasserpfeifen oft bis in die Nacht blieben. „Früher wurden niemals Bierflaschen auf unsere Anleger geworfen“, ärgert sich Schmitz. Sogar große Absperrgitter von der ehemaligen Baustelle am Alten Zoll und einer der neuen großen Müllbehälter von Bonnorange seien über das Ufergeländer die Böschung hinuntergeflogen. Angesprochene Mitarbeiter von Bonnorange hätten sich für unzuständig erklärt.

Erster Höhepunkt der Saison sollen wieder die geplanten Ausflugsfahrten zum Feuerwerk „Rhein in Flammen“ in Bonn werden. Die BPS ist mit vier eigenen und sechs gecharterten Schiffen vertreten. Noch gebe es Tickets in allen Preiskategorien, sagt Schmitz.

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