Auftakt zum Wettbewerb "Zukunftsstadt" Frischzellenkur für Bonns fünf Säulen

BONN · Die Diskussion um die Rolle Bonns beim Thema Bundesministerien erreicht in dieser Woche wieder einmal ein Hoch, da will man sich in der Bundesstadt im Rahmen eines Wettbewerbs selbst mit der eigenen Zukunft befassen und einer Frischzellenkur unterziehen. Start ist am Freitag.

Worauf sollen sich Politik, Verwaltung, Wirtschaft und natürlich die mehr als 300000 Einwohner fokussieren? Welche Rolle spielt Bonn zusammen mit dem Rhein-Sieg-Kreis? Was soll die Marke Bonn ausmachen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich ab Freitag das Zukunftsforum der Stadt Bonn.

Es ist Auftakt zum Wettbewerb "Zukunftsstadt" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), an dem Bonn mit 51 anderen Kommunen und Kreisen teilnimmt. "Bereits nach dem erfolgreichen Verlauf des Bürgerforums 2011 des Bundespräsidenten war es mein Wunsch, in einer Folgeveranstaltung die wichtigsten Zukunftsthemen Bonns mit den Bürgern zu diskutieren", so Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. "Mich freut sehr, dass dies nun gelingt."

Fünf-Säulen-Modell als Grundlage der Diskussion

Ziel sei es, so die Stadtverwaltung, einen Leitbildprozess unter dem Thema "Von der ehemaligen Hauptstadt zur nachhaltigen und zukunftsfähigen Bundesstadt Bonn 2030+" zu organisieren, der von einem breiten Querschnitt der Bevölkerung getragen werde. Grundlage für die Diskussion ist das Fünf-Säulen-Modell von 1991 (Bundesstadt, Internationalität, Wissenschaft und Forschung, Wirtschaftsstruktur, Kulturregion und umweltgerechte Städtelandschaft).

"Bonn hat sich allerdings seitdem erheblich verändert und weiterentwickelt", heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Am kommenden Freitag werden dabei zunächst in einer nicht öffentlichen Vorbereitungsrunde bisherige Papiere mit Zukunftsvisionen sortiert, Themen und Fragen festgelegt. Dann geht es in Arbeitsgruppen und Ausschüssen weiter.

300 Bürgerinnen und Bürger entwickelt Leitbild "Bonn 2030+"

Im Januar entwickeln 300 Bürgerinnen und Bürger, die ebenfalls repräsentativ ausgewählt werden sollen, das Leitbild "Bonn 2030+". Die Resultate werden in einer öffentlichen Konferenz vorgestellt und mit Politik, Verwaltung und Vertretern gesellschaftlicher Gruppen im Februar diskutiert.

Zudem wird das Verfahren auf der Internet-Beteiligungsplattform "Bonn macht mit" (www.bonn-macht-mit.de) dargestellt. Am Ende, so der Plan, beschließt der Rat das entwickelte Konzept und überführt es in die Umsetzung. Wissenschaftliche Partner sind das Geografische Institut der Uni Bonn und "IKU - Die Dialoggestalter" aus Dortmund.

Bundesweit hatten sich 168 Kommunen und Kreise mit einem Konzept für die "Entwicklung einer nachhaltigen Vision 2030+" beworben. Eine Jury wählte 52 Kommunen, darunter Bonn, für eine Teilnahme an der ersten Phase des BMBF-Wettbewerbs "Zukunftsstadt" aus.

Experten werden 2016 erneut zusammenkommen, um 20 Städte nach der Qualität der eingereichten Arbeiten für die zweite Phase zu bestimmen. 2018 sollen letztlich acht Kommunen im Rahmen des Wettbewerbs ihre Konzepte umsetzen und finanziell unterstützt werden.

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