Balz am Abend Frösche am Botanischen Garten werben lautstark um Weibchen

Bonn · Wer ein Weibchen abhaben will, muss ordentlich Lärm machen. Das ist jeden Abend bei den Fröschen im Botanischen Garten in Bonn zu beobachten – oder vielmehr zu hören.

 Ein Frosch im Botanischen Garten: Wer am lautesten quakt, darf sich über Weibchen freuen.

Ein Frosch im Botanischen Garten: Wer am lautesten quakt, darf sich über Weibchen freuen.

Foto: Christel Strenger

In den Abendstunden beginnt am Poppelsdorfer Schloss das geräuschvolle Werben um die Weibchen. Nicht auf den Bänken des Parks, sondern in den Teichen. Dort sind die Wasserfrösche zu Hause. „Wer am lautesten quakt, ist der Chef“, erklärt Cornelia Löhne, wissenschaftliche Leiterin des Botanischen Gartens.

Eine Verhaltensweise, die nicht nur aus der Paarung im Tierreich bekannt ist. Die Wasserfrösche pflanzen sich sich zwischen April und Juli fort. „Mit dem Quaken erregen die Männchen die Aufmerksamkeit der Weibchen“, sagt Löhne. Das passiert normalerweise abends. Aber nicht nur: Es kann auch mal vorkommen, dass sich tagsüber Wolken vor die Sonne schieben und die Männchen glauben, ihre Zeit sei nun gekommen. Dann beginnt die Balz schon früher.

Die Weibchen schwimmen zu dem Frosch, der am lautesten quakt. Dann legen sie ihre bis zu 3000 Eier zwischen den Pflanzen am Ufer ab. Die bieten Schutz vor Fressfeinden und sorgen dafür, dass die Eier nicht weggespült werden. Manchmal kommen trotzdem welche abhanden. Die Eier bleiben dann an Füßen oder im Gefieder von Vögeln hängen und reisen so in einen neuen Teich.