Jahresempfang Führungsebenen der Bundeswehr luden ins Haus der Geschichte ein

Bonn · Ins Haus der Geschichte hatten für Dienstag alle drei in Bonn beheimateten Führungskommandos der Bundeswehr zum ersten gemeinsamen Jahresempfang eingeladen, gut 250 Gäste folgten.

 Von links: Martin Schelleis, Ulrike Hauröder-Strüning, Ashok Sridharan Ludwig Leinhos

Von links: Martin Schelleis, Ulrike Hauröder-Strüning, Ashok Sridharan Ludwig Leinhos

Foto: Benjamin Westhoff

Generalleutnant Martin Schelleis als Inspekteur des Kommandos Streitkräftebasis, Generalleutnant Ludwig Leinhos, Inspekteur des Kommandos Cyber und Informationsraum, und Ulrike Hauröder-Strüning als Präsidentin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr nutzten damit die Gelegenheit zum Schulterschluss mit der Stadt Bonn, deren Oberbürgermeister Ashok Sridharan in diesen Chor gern einstimmte. Angesichts der vielen Uniformen erinnerte sich der OB an seine eigene Dienstzeit und gab einen kurzen Einblick in seinen militärischen Werdegang.

Nicht nur der neue Koalitionsvertrag und dessen Bekräftigung des Berlin-Bonn-Gesetzes, so Sridharan, ließen erkennen, dass der Jahresempfang eine „Veranstaltung mit Zukunft“ sei. Zuvor hatte dies schon Martin Schelleis bekräftigt: In einer Stadt, die in einem militärischen Römerlager ihren Ursprung habe, über Jahrhunderte Garnisonsstadt gewesen sei, die Wiege der Bundeswehr und bis heute den ersten Dienstsitz des Verteidigungsministeriums beherberge, sei der jährliche Empfang eigentlich selbstverständlich, so Schelleis sinngemäß.

Einer der größten Arbeitgeber der Stadt

Augenzwinkernd bemerkte Martin Schelleis, ganz unbescheiden könne man die Bonner Institutionen der Bundeswehr auch als das „dritte Bonner Dax-Unternehmen“ ansehen.

Mit dem Hinweis, man gehöre zu den größten Arbeitgebern der Stadt, trage Verantwortung für zehntausende Mitarbeiter weltweit und verwalte Material- und Infrastrukturvermögen in Milliardenhöhe, schlug der Inspekteur einen Bogen zu aktuellen Diskussionen rund um die Truppe. So unterliege das Material in der „angespannteren Sicherheitslage“ einer deutlich intensiveren Nutzung - und damit auch Abnutzung -, als ursprünglich prognostiziert. Dabei sei das Problem weniger die mangelnde Einsatzbereitschaft des verfügbaren Materials als dessen Umfang. Schelleis: „Wir haben insbesondere im Unterstützungsbereich schlicht zu wenig zukunftsfähiges Material“.

Die drastischen Kürzungen in den vergangenen Jahren seien angesichts der bisherigen Fokussierung auf Stabilisierungseinsätze „vielleicht noch hinnehmbar“, so der Inspekteur. „Nun aber sehen wir uns anderen Anforderungen ausgesetzt“, ergänzte er. Auch in der gesamten Nato seien Fähigkeiten „überproportional dem Rotstift zum Opfer gefallen“. Die substanzielle Stärkung, so Schelleis, sei nicht von heute auf morgen zu leisten, sondern werde „Jahre in Anspruch nehmen“. Bei Getränken, einem Imbiss und unter den Klängen des Heeresmusikkorps Koblenz und seiner Jazzcombo klang der Abend im Foyer des Hauses der Geschichte aus.

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