Informationsmesse zum Neubau Fünf Varianten für Tausendfüßler in Bonn

Bonn · Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat am Donnerstag das Sanierungsprogramm für den Tausendfüßler vorgestellt. Eine komplette Tunnellösung kommt nicht infrage.

Fünf Varianten hat der Landesbetrieb Straßen NRW für den Neu- und Ausbau des sanierungsbedürftigen Tausendfüßlers ausgearbeitet. Welche in etwa vier Jahren im Autobahnabschnitt zwischen dem Endenicher Verteilerkreis und dem Autobahnkreuz Bonn-Nord in Angriff genommen wird, ist zwar nicht klar. Aber am Rande der Informationsmesse für Bürger, die der Landesbetrieb am Donnerstag organisiert hatte, wurde schon klar, dass eine komplette Tunnellösung wohl nicht infrage kommt.

„In der Umgebung gibt es vor allem viele Gewerbegebiete; für die Stadtentwicklung hätte ein Tunnel keinen Nutzen“, sagte Helmut Frings, beim Landesbetrieb zuständig für Bonner Autobahnen. Zudem würde eine solche Untertunnelung besonders teuer werden. Zum jetzigen Zeitpunkt geht der Landesbetrieb je nach Variante, wie berichtet, von Baukosten zwischen 200 und 600 Millionen Euro aus.

Spätestens bis Ende dieses Jahres will der Landesbetrieb in Absprache mit dem Land und dem Geldgeber Bund abstimmen, wie die Verbreiterung des für Bonn so wichtigen Autobahnabschnittes erfolgen soll. Zur Debatte stehen Hochlagen, Tieflagen und Mischlösungen.

Baubeginn ab 2021

Wenn es nach den Vorstellungen des Bonner Stadtbaurats Helmut Wiesner geht, wäre eine Troglage im Streckenabschnitt zwischen Gerhard-Domagk-Straße und „Endenicher Ei“ erstrebenswert – entweder mit einer Decke oder zumindest mit einem Brückenübergang, „um den Campus Endenich und die Immenburgstraße zu erschließen“.

Im Kern, sagte Thomas Ganz, der beim Landesbetrieb für Straßen im ganzen Großraum Köln zuständig ist, sollen alle möglichen Bauarten nach folgendem Muster ablaufen: Die Trasse bekommt mit Baubeginn (voraussichtlich ab 2021) zunächst einen Neubau, die alte Trasse wird vom Netz genommen und anschließend neu gebaut.

Entscheidend aus Sicht der Straßenbauer: „Zwei Fahrspuren in beide Richtungen werden weiter zur Verfügung stehen“, so Glanz. Nach Berechnungen des Landesbetriebs ist es höchste Zeit, weil Berechnungen ergeben haben, dass bis Ende 2022 der alte Tausendfüßler entlastet werden muss. Insgesamt dauert die Bauzeit zwischen vier und sieben Jahren.

Dass der Landesbetrieb nun mit seiner Informationsmesse den direkten Kontakt sucht, haben die Besucher durchaus positiv aufgenommen. Marion Hurtig sagte dazu: „Ich habe den Eindruck, dass der Landesbetrieb sich bemüht, den Menschen zu erklären, was er genau vorhat. Und das finde ich gut.“ Als Anwohnerin war sie vor allem am Lärmschutz interessiert.

Sanierung von Nord- und Südbrücke nicht parallel

Die Arbeiten sollen an sechs Tagen die Wochen außerhalb der Nacht erfolgen. Ähnlich äußerte sich der Bonner Manuel Sasse, der mit dem Auto regelmäßig zur Arbeit nach Köln fährt. „Es gibt oft Stauprobleme. Mich interessiert deshalb, was in den kommenden Jahren genau geplant ist.“ Angesichts einiger Kernaussagen der Straßenbauer atmete er sichtlich auf.

Joachim van Bebber, Leiter der Niederlassung Krefeld, erklärte klipp und klar, dass die ebenfalls notwendige Sanierung von Nord- und Südbrücke in keinem Fall parallel laufen werden. „Das würde in Bonn niemals funktionieren“, so van Bebber. Auf die Frage, ob die Rostspuren an der Südbrücke auf eine schlechte Statik des Bauwerks schließen lassen, antwortete er: „Nein, das sind Korrosionsschäden, die bei einer Brücke vollkommen normal sind.“ Die Südbrücke werde regelmäßig kontrolliert.

Ab dem Jahr 2020 plant der Landesbetrieb eine genaue Analyse, die etwas dreieinhalb Jahre in Anspruch nehmen wird. Im Anschluss wird auf Grundlage der dort gewonnenen Erkenntnisse entschieden, wo eine Verstärkung der Südbrücke sinnvoll ist.

Mehr Informationen: www.bonnbewegt.nrw.de

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