Pressegespräch in der Griechisch-Orthodoxen Metropolie Für die Orthodoxen ist schon Advent

BONN · Für orthodoxe Christen hat der Advent bereits am 15. November begonnen. Über diesen und weitere Unterschiede, aber auch über die vielen Gemeinsamkeiten zwischen orthodoxen und katholischen Christen informierten Bischof Gerhard Feige und sein orthodoxer Kollege, Metropolit Augoustinos, gestern bei einem Pressegespräch in der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße.

 Bischof Gerhard Feige und Metropolit Augoustinos betonen, dass beide Konfessionen zutiefst miteinander verbunden sind.

Bischof Gerhard Feige und Metropolit Augoustinos betonen, dass beide Konfessionen zutiefst miteinander verbunden sind.

Foto: Max Malsch

Unmittelbar vor Beginn der "westlichen" Adventszeit stellten orthodoxe und katholische Kirche gemeinsam ihr Dokument "Weihnachten - die Feier der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus" vor. Die Schrift beschreibt den Spannungsbogen von der Zeit der Vorbereitung über das Fest der Geburt Christi bis zur Zeit der Nachfeier.

Dabei wird erkennbar, dass in Ost und West verschiedene Akzente gesetzt werden und die Liturgie in unterschiedlichen Formen gefeiert wird, dass aber beide Traditionen im Glauben an den menschgewordenen Gottessohn zutiefst miteinander verbunden sind. Bisher sind in der Reihe die Titel "Sonntag - ,Urfeiertag? der Christen" und "Ostern - Das Hauptfest der Kirche in Ost und West" erschienen.

Erarbeitet und verfasst wurden die Titel von einer gemeinsamen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland. Metropolit Augoustinos von Deutschland, der zugleich Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland ist, und Bischof Gerhard Feige, Vorsitzender der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, sitzen der gemeinsamen Kommission vor. "Die Auseinandersetzung mit dem jeweils anderen führt nicht nur zu einem besseren gegenseitigen Kennenlernen, sondern bringt uns auch dazu, uns intensiver mit der eigenen Tradition auseinanderzusetzen", beschrieb Bischof Feige die Früchte der gemeinsamen Arbeit.

Auch zur heute beginnenden Reise von Papst Franziskus in die Türkei gaben die Kirchenvertreter ihre Einschätzung ab: "Da muss die Chemie wohl stimmen - es ist ja ihr drittes Treffen in diesem Jahr", äußerte sich Augoustinos zum Höhepunkt der Reise, der Begegnung des Papstes mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. anlässlich des orthodoxen Andreasfestes. Allerdings gelte es seit dem "leidigen Schisma, der Entfremdung von 1000 Jahren zu begegnen."

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