Bahnübergang in Kessenich Fußgänger tappen im Dunkeln

Bonn · Der Fußweg zwischen dem Wohngebiet in Kessenich und dem Übergang in Höhe der Baumscheidtstraße wird aufgrund von Bauarbeiten derzeit von vielen Radfahrern benutzt. Das ist aber nicht das einzige Problem.

 Kein Licht: Gerade in der dunklen Jahreszeit beklagen Fußgänger die fehlende Beleuchtung auf dem Weg zum Bahnübergang in Kessenich.

Kein Licht: Gerade in der dunklen Jahreszeit beklagen Fußgänger die fehlende Beleuchtung auf dem Weg zum Bahnübergang in Kessenich.

Foto: Immenkeppel

Der Weg zur Arbeit ist für Jens Müller derzeit ein Spießrutenlauf. Er klagt: "Ich benutze schon seit Monaten den Fußweg zum Bahnübergang an der Loeschkestraße, um zu Fuß und stressfrei ins Regierungsviertel zu kommen. Doch jetzt ist es dort lebensgefährlich." Durch die die Sperrung des Bahnübergangs an der Walter-Flex-Straße wegen der DB-Baumaßnahme für den neuen Haltepunk UN Campus würden derzeit morgens und abends sehr viele Radfahrer auf den schmalen Trampelpfad zwischen dem Wohngebiet in Kessenich und dem Übergang in Höhe der Baumscheidtstraße ausweichen. "Dort ist teilweise mehr Verkehr als auf einer normalen Straße", sagt Müller. "Auf einen Fußgänger kommen mindestens zehn Radler."

Doch nicht allein der enorme Anstieg des Verkehrs in dem Gässchen, das sich zwischen Schrebergärten und privaten Grundstücken schlängelt, sei ein Problem: "Auf rund 400 Meter gibt es nur eine einzige Lampe." Während Radfahrer ihre Strecke selbst ausleuchten, würden die Fußgänger dort regelrecht im Dunkeln tappen. "Ich bin dort nur noch mit Taschenlampe unterwegs. Gerade in dieser Jahreszeit ist die Situation untragbar", moniert Müller. Dabei würde der kleine Bahnübergang Tag für Tag von vielen Pendlern genutzt, die zu Fuß zu den Büros im ehemaligen Regierungsviertels gehen.

"Der angesprochene Weg ist in der Tat unbeleuchtet", erklärt Vizestadtsprecher Marc Hoffmann. Er werde derzeit von Radlern genutzt, die nicht der Umleitungsempfehlung folgen, die die Stadt im Zuge der Bauarbeiten frühzeitig kommuniziert habe. "Sie fahren bis zur Baustelle vor und müssen dann umkehren", weiß Hoffmann. "Wir empfehlen den von Norden kommenden Radfahrern bereits am Bahnübergang Rheinweg und den von Süden kommenden Radlern am Bahnübergang Wasserland den bestens beleuchteten Fuß- und Radweg entlang der Joseph-Beuys-Allee zu nutzen. Insofern bieten wir eine geeignete Umfahrung der Baustelle an. Den Weg an den Schrebergärten müssen wir daher nicht beleuchten."

Für etwa drei Wochen habe man für die Einschubaktion der künftigen Fußgängerunterführung auch die Alternative des rheinseitigen Radweges im Baustellenbereich vorübergehend sperren müssen. Anfang kommender Woche soll dieser wieder nutzbar sein. "Für diesen Zeitraum müssten Radfahrer vorübergehend auf die Straßenseite der Joseph-Beuys-Allee wechseln", sagt Marc Hoffmann.

Damit sei das Problem für die Fußgänger allerdings nicht behoben. "Wir werden den Weg wohl weiter nur mit einer Taschenlampe benutzen können", beklagt Jens Müller, der sich weiterhin mehr Licht in diesem dunklen Bereich wünscht. "Mit Beleuchtung würden sich Fußgänger auch sicherer fühlen."

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