Nach Rücktritt von Ernesto Harder als Bonner SPD-Chef Gabriel Kunze ist bisher einziger Kandidat

BONN · Wenn am Samstag die Delegierten der SPD auf ihrem Parteitag im Friedrich-Ebert-Gymnasium einen neuen Vorsitzenden wählen, steht ihnen voraussichtlich nur ein Kandidat zur Verfügung. Denn bislang hat sich lediglich Gabriel Kunze als Nachfolger des bisherigen Parteichefs Ernesto Harder empfohlen.

 "Ich will, dass die Bonner SPD wieder weiter nach vorne kommt" Gabriel Kunze Kandidat für den SPD-Vorsitz

"Ich will, dass die Bonner SPD wieder weiter nach vorne kommt" Gabriel Kunze Kandidat für den SPD-Vorsitz

Foto: Privat

Kunze ist 34 Jahre alt und seit 2003 Mitglied der SPD. Seit 2011 leitet er den SPD-Ortsverein Poppelsdorf/Südstadt. Er ist Geschäftsführer des Kinder- und Jugendrings Bonn. "Ich traue mir das Amt zu, da ich seit einigen Jahren viel Erfahrung in der Parteiarbeit gesammelt habe. Als Parteichef hat man viel Gestaltungsspielraum in der Kommunalpolitik, und ich möchte dazu beitragen, dass die Bonner SPD sich an den Debatten beteiligt und wieder weiter nach vorne kommt", sagte er zu seiner Motivation. Wichtig sei ihm jetzt vor allem, dass die Partei geschlossen in den Oberbürgermeister-Wahlkampf geht und die Personaldebatten der Vergangenheit ein Ende haben.

Hintergrund: Harder war nach der verlorenen Wahl gegen Peter Ruhenstroth-Bauer um die OB-Kandidatur im Februar nach sieben Jahren im Amt als SPD-Vorsitzender zurückgetreten. Seine Funktion als Fraktionschef übt der 37-Jährige dagegen weiterhin aus. Mit Harder hatten auch die Vorstandsmitglieder Bodo Buhse und Martin Pafferott ihre Ämter als Kassierer beziehungsweise Schriftführer niedergelegt. Deshalb müssen auch diese Positionen nachbesetzt werden. Als einzige Bewerberin für den Posten des Kassierers steht bisher Hillevi Burmester (56) in den Startlöchern. Die Vize-Bezirksbürgermeisterin von Bad Godesberg ist Architektin und seit 1976 Mitglied der SPD. Schriftführer will Alexander-Frank Paul (32) aus Beuel werden. Er ist Projektmanager und Betriebsrat bei der Telekom.

Das bisher jeweils nur ein Kandidat pro Posten zur Verfügung steht, werten Eingeweihte als Ausdruck einer inneren Zerrissenheit der SPD, die in den letzten Jahren nicht nur mit schlechten Ergebnissen bei Kommunalwalwahlen zu kämpfen hatte, sondern sich seit 2009 auch mit der Oppositionsrolle im Bonner Stadtrat begnügen muss.

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