Gustav-Stresemann-Institut in Bonn Geburtstag der Denkfabrik vom Rhein

BONN · Der 65. Geburtstag markiert eigentlich den Beginn einer ruhigeren Lebensphase. Nicht so beim Gustav-Stresemann-Institut (GSI) in Bonn.

 Ansgar Burghof, Leiter des Gustav-Stresemann-Instituts, spricht zu den Teilnehmern der Jubiläumsveranstaltung.

Ansgar Burghof, Leiter des Gustav-Stresemann-Instituts, spricht zu den Teilnehmern der Jubiläumsveranstaltung.

Foto: Barbara Frommann

Am Freitag hat die europäische Tagungs- und Bildungseinrichtung zwar ihr 65-jähriges Bestehen gefeiert, doch auch in Zukunft wird sie sich mit Konferenzen, Symposien und Seminaren in die aktuelle Politik einmischen.

„Europa ist und bleibt unsere DNA“, versicherte Direktor Ansgar Burghof den Gästen aus Bund, Land und der EU. In einer Videobotschaft übermittelte Außenminister Frank-Walter Steinmeier seine Glückwünsche. Er würdigte das Haus als „wichtigen Pfeiler der politischen Bildung und des europäischen Diskurses in Deutschland“.

1951 als Internationales Jugendsekretariat gegründet, hat sich das Institut längst als führende Adresse in der politischen Bildung etabliert, das sich „in aktuelle politische Debatten einmischt und in der Öffentlichkeit als wichtige Stimme gehört wird“, so Burghof.

Heutzutage finden im GSI jährlich mehr als 2500 Veranstaltungen mit rund 190 000 Teilnehmern statt. Doch während in den Anfangsjahren die Aussöhnung mit Frankreich im Mittelpunkt der Arbeit stand, „müssen wir uns heute auf andere Strukturen und Bewegungen einstellen“, so Burghof. „Wie schaffen wir den Dialog in einer Welt, in der neue Spielregeln gelten? Welchen globalen Herausforderungen müssen wir uns in Deutschland und in Europa stellen und wohin steuert die EU nach dem Brexit-Votum?“, skizzierte er die aktuellen Aufgaben.

Bonn sei für diese Herausforderungen der ideale Standort. „Als UN-Stadt, als Wissenschafts- und Konferenzzentrum haben wir hier den idealen Standort für den politischen Diskurs gefunden. Das GSI ist die Denkfabrik vom Rhein“, so Burghof. Dies hörte Oberbürgermeister Ashok Sridharan natürlich gerne. „Europa liegt uns ebenfalls sehr am Herzen. Das GSI ist aus dem internationalen Bonn nicht mehr wegzudenken. Mit uns bleibt ihnen auch in Zukunft ein treuer Partner erhalten“, versprach er.

Die „Geburtstagsfeier“ war gleichzeitig Auftakt der Europäischen Sommerakademie des GSI. Zehn Tage lang beschäftigen sich dabei junge Europäer aus Ost- und Westeuropa, Luxemburg und Brüssel mit aktuellen politischen Themen. Diesmal sind erstmals auch Postgraduate-Studierende und Dozenten der „European University at Saint Petersburg“ dabei.

Auch das Referententeam ist wieder international: Rund 35 Dozenten aus zehn Ländern sind mit von der Partie. Frühere Absolventen und ehemalige Redner der Sommerakademie findet man heute in Spitzenpositionen überall in Europa: Von der kroatischen Staatspräsidentin bis zu den Premierministern von Finnland und Slowenien, vom Außenminister in Tschechien bis zu EU-Botschaftern und Spitzendiplomaten.

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