Rheinufer Bonn Gedenkstunde des Bundes der Vertriebenen

BONN · Der Bund der Vertriebenen (BdV) hat Montagabend an die Charta der Heimatvertriebenen erinnert, die am 5. August 1950 ausgerufen wurde.

 Der Bund der Vertriebenen erinnert am Rheinufer an die Unterzeichnung der Charta im Jahr 1950.

Der Bund der Vertriebenen erinnert am Rheinufer an die Unterzeichnung der Charta im Jahr 1950.

Foto: HORST MÜLLER

"Die Charta ist nicht nur ein Dokument seiner Zeit, sondern eines der Gründungsdokumente der Bundesrepublik", sagte der BdV-Bezirks- und Kreisvorsitzende Stephan Rauhut. Am Gedenkstein am Bonner Rheinufer unweit der Beethovenhalle hatten sich rund 30 Angehörige der verschiedenen Landsmannschaften versammelt.

Rauhuts forderte einen nationalen Gedenktag für die Opfer von Vertreibung. Seine Kritik richtete sich vor allem an die Bundesregierung. "Kein Volk auf dieser Welt tut sich so schwer, seiner eigenen Opfer zu gedenken", sagte Rauhut. Die Unterzeichner der Charta haben sich unter anderem auf die Fahnen geschrieben, an einem geeinten Europa mitzuwirken, "in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können".

Rauhut sagte, das gelte noch heute, und die Menschen seien schon sehr viel weiter als ihre Regierungen. Die Vertriebenen hätten zum Beispiel viele Kontakte nach Polen und Tschechien aufgebaut, der Brückenbau zu den östlichen Nachbarn sei erfolgreich.

"Die Enkelgeneration soll für das Recht eintreten, unsere Kultur zu bewahren", so der BdV-Vorsitzende. In Bonn ist laut Rauhut jeder Fünfte der Nachfahre eines Vertriebenen, der BdV habe 5000 Mitglieder. Es kämen immer wieder jüngere Menschen neu dazu, zum Beispiel aus Rumänien oder aus Russland.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort