Zahlen für Bonn 270.000 Euro monatlich für Hotelunterbringung von Flüchtlingen

Bonn · Die Stadt Bonn muss aktuell 138 der insgesamt 3023 geflüchteten Personen in städtischer Obhut immer noch in Hotels unterbringen. Im Sommer sollen 90 Geflüchtete in die neue Unterkunft im Albertus-Magnus-Heim in Pützchen einziehen.

 Die frühere Landwirtschaftskammer in Roleber ist heute eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchte.

Die frühere Landwirtschaftskammer in Roleber ist heute eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchte.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Stadt Bonn erwartet vorerst keine weiteren Zuweisungen an Geflüchteten. Das teilte sie jetzt auf GA-Anfrage im Zusammenhang mit den Verhandlungen zwischen Ländern und Bund über eine finanziell bessere Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten mit.

„Da die Zuweisungsquote nach wie vor mit 122,79 Prozent (Stand 5. Mai 2023) Prozent übererfüllt ist, rechnet die Stadt aktuell nicht mit weiteren Zuweisungen, abgesehen von vereinzelten im Rahmen von Familienzusammenführungen“, sagte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann. Unabhängig davon sollen im Albertus-Magnus-Haus in Pützchen als neue Notunterkunft im Laufe des Sommers bis zu 90 geflüchtete Menschen unterkommen. „Zunächst muss das Haus von den Seniorenzentren freigezogen und durch die Stadt hergerichtet werden“, so Hoffmann. Zurzeit befänden sich 3023 geflüchtete Menschen in städtischer Obhut (Stand 4. Mai 2023). Davon leben 1551 in Gemeinschaftsunterkünften, darunter in den sechs großen städtischen Einrichtungen.

1204 Geflüchtete leben in angemieteten Wohnungen

In von der Stadt Bonn angemieteten Wohnungen sind Hoffmann zufolge 1204 Menschen untergebracht. Dazu kommen 138 Geflüchtete, die noch in Hotels wohnen. Hoffmann: „Die Kosten für die Hotelunterbringung von Geflüchteten liegen aktuell bei rund 270.000 Euro pro Monat.“ Während die Stadtverwaltung die Auf- und Zuwendungen für die ukrainischen Geflüchteten in 2022 nennen kann, sei das für die Geflüchteten anderer Nationen derzeit nicht leistbar, so Hoffmann. Die Gesamtausgaben für die Geflüchteten aus der Ukraine beliefen sich demnach auf rund 23 Millionen Euro, die Gesamteinnahmen auf rund 22,1 Millionen Euro. Allerdings handele es sich noch um eine vorläufige Berechnung.

Die Stadt Köln mit einer Million Einwohner hat die Zahlen für 2022 über die Gesamtkosten für die Versorgung und Unterbringung aller Geflüchteten bereits vorliegen: Demnach entstanden laut Presseamt der Domstadt Kosten allein für Unterbringung, Verpflegung und für die sozialen Träger in Höhe von 152 Millionen Euro, von denen die Stadt Köln 60 Millionen Euro ohne Erstattung selbst tragen müsse. In 2023 rechnet die Stadt Köln mit Gesamtkosten für die Unterbringung von Geflüchteten von 159 Millionen Euro.

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