"Ich mache das um Sicherheit zu haben, dass auch jemand der nicht alles versteht, uns folgen kann", erläutert die 67-jährige Mutter eines gehörlosen Sohnes.

Es waren um die 30 Hörgeschädigte, die sich am Dienstagnachmittag im Clubheim zum diesjährigen Oktoberfest trafen: "Viele der Anwesenden sind Gäste - wir haben aktuell nur noch 21 zahlende Mitglieder, viele ehemalige können sich unseren Jahresbeitrag von 50 Euro nicht mehr leisten", beklagt Wallasch. "Uns fehlen vor allem Mitglieder, die sich in unserem Verein ehrenamtlich betätigen", erzählt sie weiter.

Gemeinsam mit der Vorsitzenden Christiane Böhringer kümmert sich Wallasch um die Beantragung von Zuschüssen, berät die Mitglieder gegenüber den Leistungsträgern, wie zum Beispiel Krankenkassen, oder begleitet sie zur Arbeitsagentur. Fast im Alleingang erledigt sie als nur eines von zwei nicht hörgeschädigten Mitgliedern die Verwaltung des kleinen Vereins. "Aktuell hat uns die Stadt Bonn den Zuschuss gekürzt, weil es sich um eine freiwillige Leistung handelt. Wir verhandeln gerade über einen Pflichtzuschuss, der aber an die Beratung von Bonner Bürgern gekoppelt wäre."

Zum Clubheim kommen jedoch auch viele Mitglieder aus dem Umland, die Wallasch keinesfalls ausgrenzen will. "Um mich auch noch um Antragsstellung im Kreis Siegburg zu kümmern, fehlt mir beim besten Willen die Zeit", bedauert die ehrenamtlich tätige Rentnerin.

Mehrmals im Monat treffen sich die Vereinsmitglieder im Clubheim. Dann ist auch Berufsdolmetscherin Anneliese Dumjahn vor Ort. Die gemeinsamen Aktivitäten reichen vom Spielen und Feiern im Clubheim bis zu Ausflügen und gemeinsamem Angeln.

Wer sich ehrenamtlich engagieren oder auch einfach nur an den Aktivitäten teilnehmen möchte, kann sich unter Tel. 0228/645546 oder für Gehörlose per SMS an Tel. 0178/6455460 direkt an Helga Wallasch wenden.