Geschäftsideen von jungen Menschen Schüler aus Bonn wollen den Smoothie der Zukunft entwickeln

Bonn · Drei Bonner Schülerteams haben Geschäftsideen entwickelt, die auf ein nachhaltiges Leben einzahlen sollen. Wir zeigen, was sie planen und welche Bereiche sie verbessern wollen.

Wollen „unschöne“ Früchte vor dem Müll bewahren: Jette Puch, Moya Mannich, Katharina Mannteufel und Anna Hartmann vom Ernst-Kalkuhl-Gymnasium.

Wollen „unschöne“ Früchte vor dem Müll bewahren: Jette Puch, Moya Mannich, Katharina Mannteufel und Anna Hartmann vom Ernst-Kalkuhl-Gymnasium.

Foto: Benjamin Westhoff

Obst und Gemüse, das aus der Form geraten ist oder Flecken hat, bleibt in den Supermärkten häufig zurück. Im schlechtesten Fall landet es anschließend im Müll. Mit ihrer Geschäftsidee „All Smiles – Keine Frucht wird zurückgelassen“ wollen die Schülerinnen Jette Puch, Moya Mannich, Katharina Mannteufel und Anna Hartmann vom Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums das verhindern. Ihr Plan sieht vor, für Frucht-Smoothies die „unschönen“ Früchte zu verwenden, die der Normalverbraucher im Regal zurücklässt. „Die sind ja nicht schlecht, nur weil sie nicht so ansprechend aussehen“, sagt Hartmann. Die Früchte, so das Grundkonzept, würden die Schülerinnen in Kooperation mit Bioläden aus der Region bei sich zu Hause zum Smoothie – nachhaltiger und regionaler als die Konkurrenz – weiterverarbeiten. Beim Landesentscheid des business@school-Wettbewerbs präsentierten sie der Jury am Donnerstagabend im Friedrich-Ebert-Gymnasium in Bonn unter anderem Smoothie-Prototypen mit anteilig mindestens 50 Prozent gerettetem Obst sowie Designs für die Etikettierung.

Auch das Friedrich-Ebert-Gymnasium setzt auf Nachhaltigkeit

Mit ihrer Geschäftsidee waren sie nicht das einzige Bonner Team beim Landesentscheid. Mit dabei waren auch das Friedrich-Ebert-Gymnasium und das Kardinal-Frings-Gymnasium. Sie alle hatten sich seit Beginn des Schuljahres in drei Phasen dem Thema Unternehmertum angenähert.

An das Thema Nachhaltigkeit knüpften auch sechs Schülerinnen des Friedrich-Ebert-Gymnasiums an: „Relativ oft werden Lebensmittel weggeschmissen, weil man einfach vergisst, was man im Kühlschrank hat“, erklärte Marie-Theresa Koch. Mit ihren Mitschülerinnen Fawzia Cissé, Hadenur Çalisir, Indira Wanzie Fuh, Tatiana López und Katharina Kurusin will sie das alltägliche Problem zu lösen: „Eine App, die es einem einfach macht, den Überblick über die Lebensmittel zu behalten“. Für „Food Guard“ haben sie App-Designs entwickelt und Funktionen wie einen Produktscanner sowie Rezeptvorschläge auf Grundlage der in der App gespeicherten Lebensmittel.

Beratung für Nahversorgung geplant

Die Schüler des Kardinal-Frings-Gymnasiums in Beuel hatten sich Gedanken über Infrastruktur-Probleme gemacht. „Eine Beratungsfirma für die Nahversorgung in ländlichen Gebieten“, fasst Constantin Arens die Idee seiner Gruppe zusammen. Ein Vorteil: „Wir brauchen nicht viel Startkapital“, ergänzt sein Mitstreiter Friedrich. Von der Gemeinde Finnentrop im Sauerland haben die beiden und ihre Teamkollegen Laurin Bräutigam und Noah Schell bereits einen „theoretischen Auftrag“. Wie in Finnentrop so mangelt es auch vielen anderen Gemeinden an Infrastruktur, sagen die Schüler. Und genau da setze ihr „Konzept Dorfladen“ an: Beratung, um das Dorf wieder attraktiver zu machen und um Zusammenhalt und die Nachhaltigkeit zu fördern, indem der Einkaufsweg wieder kürzer wird. Alles Punkte, die die Schüler in ihrem Konzept mitgedacht haben.

Letztlich setzte sich beim Landesentscheid am Donnerstag zwar keines der Teams aus Bonn durch. Es ist aber nicht auszuschließen, dass die eine oder andere Geschäftsidee schon bald verwirklicht wird.

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