Lebendigen Adventskalender Geschichten und Glühwein

BONN · Sie gehen von Tür zu Tür, jeden Tag im Dezember, bis Weihnachten. Die evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn und die katholische Kirchengemeinde Sankt Thomas Morus haben einen lebendigen Adventskalender gestartet. In Graurheindorf und Auerberg findet bis zum 24. Dezember jeden Tag eine weihnachtliche Aktion statt. "Die Leute sind eingeladen, sich jeden Tag vor einem Fenster eines Privathaushalts oder einer Institution zu versammeln", sagte Mitorganisator Robert Sins.

 Die "3" klebt im Fenster: Bei den Familien Krzywinski und Raderschad gibt es Geschichten.

Die "3" klebt im Fenster: Bei den Familien Krzywinski und Raderschad gibt es Geschichten.

Foto: Laura Potting

Dabei könne der Gastgeber über das Programm entscheiden, so der 36-Jährige. Am Dienstagabend ging es zu den Familien Krzywinski und Raderschad. Die 30 Gäste sangen vor der Tür ein Weihnachtslied, es gab eine Nikolausgeschichte und natürlich jede Menge Glühwein und Plätzchen.

"Das ist immer eine schöne Zusammenkunft", fand Gastgeberin Nicole Krzywinski. "Es ist eine Sache, die passt in den Advent, man möchte den Nachbarn etwas Herzliches mitgeben." Die Idee zu dem besonderen Kalender entstand schon vergangenes Jahr.

In einer Testphase fanden an verschiedenen Mittwochabenden Adventaktionen statt. Da die Resonanz gut war, gibt es das Ganze nun in erweiterter Form. Für Montag, 9. Dezember, haben sich etwa Kinder der Bernhardschule etwas ausgedacht, außerdem gibt es 13 Familien, die ihre Türen für die Nachbarschaft öffnen.

Wichtig sind immer das Fenster mit der entsprechenden Tageszahl und eine Laterne, die zum jeweiligen Gastgeber mitgebracht und angezündet wird. "Ich finde das ganz cool, ich kenne hier fast alle, und da ist es schon schön, sich zu sehen", sagte Max (12). Für Papa Oliver Maus ist die Aktion vor allem eine Möglichkeit, mal dem Stress zu entfliehen.

"So etwas ist nicht selbstverständlich in diesen hektischen Tagen. Es ist eine gute Abwechslung hier." Der Advent sei ohnehin so schön, fand Besucherin Ursula Reifferscheid. Es sei toll, sich zu treffen und auszutauschen, so die 75-Jährige. "Das Brauchtum muss hervorgehoben werden."

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