Altes Rathaus Gewinnspiel beim Tag der offenen Tür

BONN · Ein festlich roter Teppich schmückte das Alte Rathaus. Der war jedoch weder für Majestäten noch für Staatsoberhäupter ausgerollt worden. Zum Tag der offenen Tür wurden vielmehr die Bürger Bonns in den Repräsentationsräumen herzlich willkommen geheißen. Eine Einladung, der zahlreiche Besucher gerne nachkamen.

 Bürgermeister Horst Naaß steht Rede und Antwort. Im Vordergrund eines der beiden Goldenen Bücher.

Bürgermeister Horst Naaß steht Rede und Antwort. Im Vordergrund eines der beiden Goldenen Bücher.

Foto: Frommann

Im Dienstzimmer, dem Arbeitszimmer von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, erinnerten handsignierte Porträtfotos an vergangene Staatsbesuche so manch eines Königspaares. Mit großem Interesse betrachteten die Besucher auch die ausgestellte Amtskette des OB. "Das ist sehr interessant", sagte eine Besucherin aus Bornheim. Sonst kenne sie die Kette nur aus dem Fernsehen. Zu der Kette gab es auch ein Gewinnspiel: Besucher sollten deren Gewicht schätzen. Die richtige Antwort: 372 Gramm.

Mit funkelndem Kronleuchter und wie für eine Besprechung gedecktem rundem Tisch präsentierte sich das Sternzimmer. "Guck mal, hier wird Konferenz gemacht", meinte denn auch gleich ein Besucher. Der Gobelinsaal glänzte ebenfalls mit Attraktionen: In Vitrinen wurden zwei Goldene Bücher der Stadt Bonn ausgestellt. Aufgeschlagen waren jene Seiten, die einst Prinz Charles und Prinzessin Diana sowie im Jahr 1963 Konrad Adenauer und John F. Kennedy signiert hatten.

Derweil standen Bürgermeister Horst Naaß und der OB den Bürgern Rede und Antwort: Viele Besucher würden sich mit Fragen an ihn wenden, berichtete Nimptsch, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche. Beispielsweise, ob er selbst einkaufen gehe und wie das mit dem Dienstwagen sei. Auch diesen konnten die Besucher besichtigen und sogar darin Probesitzen.

Eine französische Besucherin sei vor 50 Jahren Austauschschülerin in Bonn gewesen, so der OB weiter. Im ausliegenden Gästebuch bedankte sie sich für dessen Gastfreundschaft. Weitere Gäste, die sich darin eingetragen hatten, kamen aus Mexiko und sogar Burma. Aus Mittelfranken kamen hingegen die Ufenheimer Jagdhornbläser, die ganz spontan auf der Freitreppe des Alten Rathauses ein Ständchen brachten.

Neben dem Bürgerbüro waren die Ombudsstelle der Stadt sowie der Fachbereich Bürgerbeteiligung mit einem Stand vertreten. Die Leute seien überrascht, dass es eine Zentrale für Bürgerbeteiligung gebe, meinte Dirk Lahmann vom Büro des Oberbürgermeisters. Denn eine solche gebe es nicht in vielen deutschen Städten. Erst vor knapp zwei Monaten eröffnete die Ombudsstelle im Neubau des Alten Rathauses. Dorthin könnten sich Bürger bei Streitfällen mit der Verwaltung wenden, erläuterte deren Leiter, Peter Hoppe.

"Ich liebe solche alten Räume", sagte Petra Nöhring aus Bonn, die zum ersten Mal mit ihrer Familie das Rathaus besuchte. Das Dienstzimmer und die Amtskette, vor allem aber das offene Gespräch mit den Repräsentanten der Stadt hätten ihr sehr gut gefallen.

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