Unwetter in Bonn „Moby Dick“ lässt Passagiere im Gewittersturm stehen

Bonn · Während eines Gewitters wurde eine Passagiergruppe von der „Moby Dick“ am Anleger stehen gelassen. Die Gruppe hatte zuvor online Tickets für die Fahrt von Bonn nach Remagen und zurück gebucht.

 Archivfoto: So hatten sich die Passagiere die Fahrt mit der „Moby Dick“ vorgestellt. Wegen des Unwetters und schlechter Sichtverhältnisse hatte der Kapitän sie am Anleger übersehen.

Archivfoto: So hatten sich die Passagiere die Fahrt mit der „Moby Dick“ vorgestellt. Wegen des Unwetters und schlechter Sichtverhältnisse hatte der Kapitän sie am Anleger übersehen.

Foto: Stefan Knopp

Derzeit ruht die „Moby Dick“ in der Werft. Nach der Kollision der Moby Dick mit einem Frachter am Samstagmorgen muss das Personenschiff repariert werden. Eine 15-köpfige Passagiergruppe musste schon am vergangenen Donnerstag auf die Fahrt mit der „Moby Dick“ verzichten.

Die Gruppe war mit dem Schiff von Bonn nach Remagen gefahren. Geplant war, von dort aus um 16.35 Uhr mit der „Moby Dick“ nach Bonn zurückzufahren. Wegen des Unwetters am Donnerstag waren die Sichtverhältnisse schlecht und das Personal an Bord übersah die Passagiere, wie Bonner Personenschifffahrt (BPS) mitteilt. Das Schiff fuhr vorbei und ließ die wartenden Passagiere im Regen stehen.

Diese hatten sich aus Angst vor einschlagenden Blitzen nicht auf den Schiffsanleger, sondern auf der gegenüberliegenden Straßenseite untergestellt, wie ein Passagier berichtete. Als er das Schiff kommen sah, habe er gewunken, um das Personal an Bord auf die Gruppe aufmerksam zu machen.

Wenig später konnte der Passagier Kontakt zur Bonner Personenschifffahrt aufnehmen: Das Schiff war zu diesem Zeitpunkt aber schon zu weit von der Anlegestelle entfernt und konnte aus Sicherheitsgründen nicht wieder umkehren, wie es von BPS heißt. Hin- und Rückfahrt seien den Gästen inzwischen erstattet worden.

Bordpersonal übersah die Passagiere

Die Passagiere hatten die Karten für die Fahrten mit der „Moby Dick“ im Vorfeld online gekauft: Ihre Buchungen waren im System der BPS hinterlegt. Der Kapitän und die Matrosen hätten von den zusteigenden Gästen am Anleger in Remagen wissen müssen, sagte ein Passagier. Das Bordpersonal sei nah genug ans Ufer herangefahren und dann davon ausgegangen, dass die Gäste ihre Fahrt aufgrund der Wetterverhältnisse nicht antreten, so die BPS.

Die Personenschiffe der BPS seien für Unwetter gesichert, so eine Sprecherin. Nur das Anlegen sei dann gefährlicher. Weil er am Ufer keine Gäste sah, habe der Kapitän deshalb davon abgesehen. Die Bonner Personenschifffahrt bedauere den Vorfall und entschuldigte sich mit Freifahrtsscheinen bei den Kunden.

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