Kommentar zum Rheinpalais-Projekt Gezockt und verzockt?

Beuel · Der Bauherr des Rhein-Palais-Projekts am Bonner Bogen fordert von der Stadt einen zweistelligen Millionenbetrag wegen Mehrkosten. Für GA-Autor Holger Willcke hat die Stadt ungeschickt verhandelt.

 Neues vom Rhein-Palais: Der Kölner Bauherr Ewald Hohr beginnt in Kürze mit den Hochbauarbeiten im Bauabschnitt 2.

Neues vom Rhein-Palais: Der Kölner Bauherr Ewald Hohr beginnt in Kürze mit den Hochbauarbeiten im Bauabschnitt 2.

Foto: Benjamin Westhoff

Für die Stadt Bonn ist das ein teures und gleichermaßen frustrierendes Frühjahr: Nachdem Oberbürgermeister Ashok Sridharan diese Woche zunächst 7,8 der insgesamt 12,5 Millionen Euro Forderungen des Investors von Urban Soul akzeptiert hat, naht im Mai offensichtlich die nächste Finanzpleite.

Sollte das Landgericht Bonn die Forderungen des Investors Ewald Hohr für rechtmäßig erklären, muss die Stadt schlimmstenfalls mehr als 13 Millionen Euro als Entschädigung für die entstandenen Mehrkosten bei der Erschließung des Rhein-Palais-Grundstücks bezahlen.

In beiden Fällen basieren die Nachzahlungsforderungen auf ungeschickten und ungenauen Vertragsformulierungen seitens der Stadt. In beiden Fällen hat der ehemalige Leiter der Liegenschaftsabteilung offensichtlich zum Nachteil der Stadt Bonn verhandelt. Der Erlös des Urban-Soul-Projekts sinkt im ungünstigsten Fall von 23 auf sieben Millionen Euro. Beim Rhein-Palais-Projekt sieht es noch düsterer aus: Bezogen auf den damaligen Verkaufspreis in Höhe von 13,2 Millionen Euro steht schlimmstenfalls zu befürchten, dass die Stadt am Ende deutlich draufzahlt. Traurige Nachrichten für die Bürger.

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