Neue Verkehrsführung Godesberger Tunnel in der Nacht auf Samstag gesperrt
Bonn / Bad Godesberg · In der Nacht auf Samstag wird der Godesberger Tunnel bis in die frühen Morgenstunden gesperrt. In den nächsten Monaten soll eine der beiden Tunnelröhren mit einer neuen Lüftungsanlage und moderner Sicherheitstechnik ausgestattet werden.
Die Sanierung geht in die zweite Halbzeit: In den nächsten Monaten werden Bauarbeiter die zweite der beiden Tunnelröhren mit einer neuen Lüftungsanlage und moderner Sicherheitstechnik ausrüsten. Doch dafür muss der Tunnel in der Nacht von Freitag auf Samstag zunächst komplett gesperrt werden, denn die Baustelle zieht von der rheinseitigen in die bergseitig gelegene Röhre um. Das wird auch weiterhin die Verkehrsführung stark beeinflussen. Bis spätestens Februar sollen die Arbeiten nach 18 Monaten abgeschlossen sein.
Um Punkt 21 Uhr senken sich am Freitagabend die Schranken am Godesberger Tunnel. Jetzt zeigt sich, wie wichtig die Nord-Süd-Verbindung ist – selbst bei geringem Verkehrsaufkommen. Wenn beide Röhren geöffnet sind, rollen täglich mehr als 40 000 Fahrzeuge durch den Straßentunnel. Wer zwischen den Stadtteilen pendeln will, muss auf die Umleitungsstrecken ausweichen. Das Bonner Tiefbauamt empfiehlt wie in den vergangenen Monaten, auf die so genannte MUK-Strecke (Mittelstraße, Ubierstraße, Konstantinstraße) oder die bahnparallelen Straßen (Oscar-Romero-Allee, Nahum-Goldmann-Allee, August-Bebel-Allee, Martin-Luther-Allee und Godesberger Straße) auszuweichen. Was einigen Autofahrern Probleme bereitet, auch wenn Umleitungen ausgeschildert sind und die Sperrung lange bekannt ist.
Damit die Arbeiter überhaupt die Tunnelröhren wechseln können, müssen zunächst die Fahrbahnmarkierungen auf den Kreuzungen vor den Ein- und Ausfahrten geändert werden. Besonders komplex sind die Ampelanlangen: Die Techniker programmieren sie um, damit der Verkehr später nicht zum Erliegen kommt. „Im südlichen Vorfeld der Tunneleinfahrt wird an der Kreuzung Koblenzer Straße/Theodor-Heuss-Straße eine Baustellenampelanlage stehen. „Die damit verbundenen Probeläufe“, so das Bonner Presseamt, dauern mehrere Stunden. Der Verkehr fließt statt wie bisher in der bergseitigen, dann in der rheinseitigen Röhre. Auch dort trennt eine etwa 80 Zentimeter hohe Schutzplanke die beiden Fahrspuren, damit der Verkehr jeweils einspurig in beide Fahrtrichtungen fließen kann.
Wie die neue Lüftung im Tunnel funktioniert, ist in der fertigen Röhre gut zu erkennen. Über einzelne Deckenöffnungen – 15 pro Röhre – kann der Rauch im Brandfall gezielt in der Nähe des Brandherdes und damit effizienter abgesaugt werden. „Dies erzeugt im Tunnel einen Luftstrom zur Absaugöffnung, der ein Ausbreiten von Rauch verhindert“, so ein Stadtsprecher. Mit den Öffnungen alleine ist es aber nicht getan. Wegen der Lüftungsklappen, die etwa drei mal drei Meter groß sind, muss die Tunneldecke verstärkt werden. Zudem tauschen die Arbeiter alle Strahlventilatoren aus. Würden nur einzelne Komponenten ersetzt, könne „nicht die erforderliche Lüftungsleistung erbracht“ werden.
Insgesamt sind für die Sanierung 9,35 Millionen Euro einkalkuliert. Im Jahr 2012 hatte die Stadt bereits für 2,3 Millionen Euro die Sicherheitstechnik aufgerüstet. Dabei wurden die gesamte Beschilderung, Beleuchtung und Markierung der Fluchtwege erneuert.
In den Nächten zwischen dem 2. und dem 4. Juli wird der Tunnel jeweils zwischen 21 und 5 Uhr morgens für weitere Umbauten gesperrt. Dann testen die Techniker die neue Tunnelsteuerung und stellen die Lüftungen der rheinseitigen Röhre ein.