Bitte biegen Sie falsch ab Google Maps kommt bei Bonner Straßenführung nicht hinterher

Bonn · Die Verkehrsführung in Bonn ist für Autofahrer - auch mit Blick auf die Cityring-Diskussion - oft unübersichtlich. Wer sich da auf einen Dienst wie Google Maps verlässt, kann böse überrascht werden - mit potentiell gefährlichen Folgen.

 In Bonn von der Rabinstraße auf Am Hauptbahnhof abzubiegen, ist Autofahrern derzeit nicht gestattet. Genau das empfiehlt Google Maps allerdings.

In Bonn von der Rabinstraße auf Am Hauptbahnhof abzubiegen, ist Autofahrern derzeit nicht gestattet. Genau das empfiehlt Google Maps allerdings.

Foto: Jonathan Kemper

Hier eine Baustelle, da eine Umleitung: Sich momentan mit dem Rad und vor allem mit Auto in der Stadt zurechtzufinden, ist schwierig. Im Fall des abenteuerlichen Viktoria­brücken-Radweges sogar gefährlich – wenn man denn überhaupt voran kommt und nicht vor einer Baustellenampel wartet. Die Sommerferien-Situation überfordert selbst den Technikgiganten Google, der ja eigentlich dafür bekannt ist, alles zu wissen oder zumindest zu wissen, wo man die Informationen herbekommt.

Aber wer sich aktuell nur auf die Navigation mit Google Maps verlässt, steht schnell vor einem Durchfahrtsverbot. So wird beispielsweise angegeben, dass man die Straße vor dem Bonner Hauptbahnhof in Richtung Poppelsdorfer Schloss mit dem Auto nutzen darf. Oder die Kaiserstraße stadtauswärts, obwohl das nur Bussen und Radfahrern vorbehalten ist. Autos dürfen lediglich Richtung Zentrum fahren. Mit dem Hin und Her um den Cityring hat der Stadtrat Google wohl in die Knie gezwungen. Das schafft auch nicht jeder.

Staus meldet Google meist sehr zuverlässig, weil dazu automatisch die Bewegungsdaten der Nutzer erfasst werden. Bis Google eine langfristige Sperrung in seinen Kartendienst einträgt, können schon Mal einige Tage vergehen, manchmal auch Wochen. Das erledigt das Unternehmen meist selbst, aber auch die Nutzer können Sperrungen melden. Passiert beides nicht, wird man falsch gelotst.

Die Geschichten von Lastwagen, die sich auf Waldwegen festfahren, weil sie der Technik blind vertraut haben, gibt es immer wieder. Man sollte sich also nicht nur auf die technischen Helfer verlassen, sondern auch immer selbst einen Blick auf die Verkehrszeichen und die Umgebung haben. Manchmal kann es auch ganz schön sein, sich umzugucken: Neue Orte entdecken, die Umwelt beobachten, seine Stadt besser kennenlernen. Idealerweise macht man das aber nicht mit dem Auto, sondern mit dem Rad oder zu Fuß. Dann hat man auch nicht das Problem, durch das ganze Hin und Her um Cityring und innerstädtische Verkehrsführung plötzlich nicht mehr weiterzukommen.

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