Tanz der Trommler in Bonner Varieté GOP präsentiert mit „Impulse“ eine überaus kraftvolle Show

Bonn · "Impulse" - so heißt die neue Show des Bonner Varieté-Theaters GOP, die am vergangenen Freitag erstmals in der Bundesstadt zu sehen war. Wir waren dabei und verraten, ob sich ein Besuch lohnt.

Tanz der Trommler in Bonner Varieté: GOP präsentiert mit „Impulse“ eine überaus kraftvolle Show
Foto: Thomas Kölsch

Die Kraft kommt aus dem Klang. Bumm. Bumm. Bumm. Ein Trommelschlag nach dem anderen, eine pulsierende Folge akustischer Energie, die in die Körper der Artisten auf der Bühne fährt und sie zu Höchstleistungen treibt. Bumm. Bumm. BUMM. Die neue Show des Bonner Varieté-Theaters GOP, die am vergangenen Freitag erstmals in der Bundesstadt zu sehen war, trägt denn auch den Titel „Impulse“ und hält, was sie verspricht.

Tanz, Akrobatik und jede Menge Rhythmus verbinden sich zu eindrucksvollen Bildern und elektrisierenden Choreographien, die das Publikum ein ums andere Mal mitreißen. Ein spektakuläres Erlebnis mit jeder Menge Feuer. Und noch mehr Trommeln.

Im Gegensatz zu manch anderen Programmen des GOP steht bei „Impulse“ keine Mischung aus brachialer Komik und genialer Artistik um Mittelpunkt, auch poetische Geschichten werden diesmal nicht erzählt. Stattdessen ist alles dem Groove untergeordnet. Nicht ohne Grund besteht die gesamte Rückwand der Bühne aus Trommeln, fünf Meter hoch und sieben Meter breit, eine Klangwand der Extraklasse, die auch immer wieder mit der Wucht japanischer Taiko-Trommler von den Artisten bespielt wird.

Leise ist die Show also nicht, auch wenn die Musikauswahl geschickt mit der Dynamik spielt und höchstens jene überfordern könnte, die mit besonders sensiblem Gehör direkt vor der Bühne Platz nehmen. Andererseits lohnt es sich, nah dran zu sein am Geschehen, erweisen sich doch die Artisten einmal mehr als Meister ihres Fachs.

Jongleur Emil Dahl zum Beispiel, der mit seinen Ringen fantastische Skulpturen schafft, die er dann auf seinem Kopf balanciert; die bezaubernde Vertikalseil-Künstlerin Celeste Bliss, die auch ohne ihren erkrankten Bühnenpartner eine fantastische Figur macht; oder das Duo aus Camille Tremblay und Louis-Marc Bruneau-Dumoulin, das gemeinsam an den Strapaten hängt und in der Höhe einen Tanz der besonderen Art aufführt.

A propos Tanz: Der hat in „Impulse“ ohnehin einen ganz besonderen Stellenwert. Breakdance-Einlagen von Cyr-Künstlerin Nadia Lumley, Hula-Hoop-Techno-Darbietungen des verrückten Briten Tom Ball, eine Pole-Dance-Nummer von Helena Lehmann sowie diverse eindrucksvolle Ensemble-Choreographien, die Chris Meyland und Dennis Mac Dao gemeinsam geschaffen haben. Die beiden sind allerdings auch solistisch eine Wucht: Ersterer setzt an den Strapaten Maßstäbe, letzterer mit einer Tanzdarbietung im Federmeer.

Sehenswert ist „Impulse“ also allemal, nicht nur für Liebhaber des so genannten Neuen Zirkus, sondern auch für Freunde des modernen Tanzes. Die durchdachte Konzeption sorgt dabei dafür, dass keine Nummer alleine steht, alles miteinander verbunden und aufeinander abgestimmt ist und es keiner Worte bedarf, um irgendetwas zu erklären. Der Klang einer Trommel reicht völlig aus. Bumm. Bumm. Bumm.

Termine: „Impulse“ ist in Bonn noch bis zum 24. Februar zu sehen und sprengt damit bewusst die sonst übliche zweimonatige Verweildauer. Showzeiten sind Mittwochs und Donnerstags um 20 Uhr, Freitags und Samstags um 18 Uhr und 21.30 Uhr, Sonntags um 14 Uhr und um 17 Uhr. Karten ab 29 Euro zuzüglich möglicher Vorverkaufsgebühren erhalten Sie in den bonnticket-Shops der GA-Geschäftsstellen. Kinder, Schüler und Studenten zahlen bei Vorlage eines gültigen Ausweises in allen Vorstellungen nur 15 Euro.

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