Bonner Nordbrücke Graurheindorfer wollen mehr Lärmschutz

BONN-CASTELL · Mehr Lärmschutz an der Nordbrücke: Das fordert Karsten Friebe. Weil aber Bonner Stadtverwaltung und Politik einen entsprechenden Bürgerantrag ablehnten, hat er sich im Namen des Ortsausschusses Bonn-Graurheindorf, dessen Mitglied Friebe ist, mit einem Petitionsantrag an den nordrhein-westfälischen Landtag gewandt.

 Mehr Lärmschutz auf der Nordbrücke wollen die Graurheindorfer.

Mehr Lärmschutz auf der Nordbrücke wollen die Graurheindorfer.

Foto: Horst Müller

Bei einem Ortstermin mit dem NRW-Verkehrsministerium, dem Landesbetrieb Straßen NRW und der Bonner Stadtverwaltung haben sich Mitglieder des Petitionsausschusses nun auf der Nordbrücke ein Bild von der Situation gemacht.

Die A 565 und damit auch die Friedrich-Ebert-Brücke hätten sich in den vergangenen Jahren zu einer Hauptverkehrsader entwickelt, so die Graurheindorfer Anwohner. Der Lärmschutz sei allerdings nicht entsprechend ausgebaut worden. Von dem Lärm sei nicht nur das Gewerbegebiet rund um den Hafen, sondern auch Wohngebiete in Graurheindorf, Auerberg, Castell und auch in Schwarzrheindorf betroffen. Deswegen fordert der Ortsausschuss eine Verlängerung der bereits vorhandenen Lärmschutzwand. So könnten auch Fußgänger und Fahrradfahrer vor Lärm, aber auch vor Spritzwasser und Schmutz geschützt werden.

Als "frustrierend" habe er den Ortstermin empfunden, sagte Friebe im Anschluss an die Besprechung, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit zunächst auf der Nordbrücke stattfand. Weil es den Anwesenden dort zu laut war, setzten sie die Diskussion unter der Brücke fort.

Der Landesbetrieb habe ausgeführt, dass eine Verlängerung in der Art der vorhandenen Wand heute nicht mehr genehmigungsfähig sei. Bei möglichen Alternativen könne es aber zu statischen Problemen kommen. Ein Argument, dem Friebe nicht folgen will: "Schließlich gibt es auch Lärmschutzwände auf der Rodenkirchener oder der Fleher Brücke in Düsseldorf."

Der Lärmschutz sei ein berechtigtes Interesse, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Bernhard von Grünberg, selbst Mitglied des Ausschusses, vor allem, weil wahrscheinlich auf dem Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule (PH) weitere Wohnungen entstehen. Der Ausschuss habe dem Landesbetrieb daher allerlei Prüfaufträge mit auf den Weg gegeben, deren Ergebnisse nun abzuwarten seien.

Straßen NRW wollte sich mit Hinweis darauf, dass es sich um eine nicht-öffentliche Veranstaltung gehandelt habe, inhaltlich nicht zum Ortstermin äußern. "Per se haben Anwohner bei bestehenden Straßen kein Recht auf mehr Lärmschutz, auch wenn der Verkehr zugenommen hat", sagte Sprecher Bernd A. Löchter. Durch neuen Asphalt und neue Übergänge sei der Lärm während der Sanierung im Sommer schon minimiert worden.

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