Auf dem Bonner Münsterplatz Großer Andrang bei Energietagen

Bonn · Insgesamt 17 Institutionen haben sich auf dem Münsterplatz bei den Bonner Energietagen präsentiert. Besonders stark gefragt waren die Fachberatung zum energieeffizienten Bauen und Sanieren.

 Carmen Ulmen (r.) vom Programmbüro Klimaneutrales Bonn erläutert beim Rundgang mit OB Katja Dörner das Energiesparen mit Photovoltaikanlagen.

Carmen Ulmen (r.) vom Programmbüro Klimaneutrales Bonn erläutert beim Rundgang mit OB Katja Dörner das Energiesparen mit Photovoltaikanlagen.

Foto: Sebastian Flick

Den direkten Kontakt zu Energieunternehmen suchten und fanden am Samstag zahlreiche Besucher einer Informations- und Beratungsveranstaltung, zu der die Stadt Bonn anlässlich der noch bis zum 9. September laufenden Bonner Energietage auf den Münsterplatz eingeladen hatte.

Insgesamt 17 Institutionen aus den Bereichen Energie, Bauen, Wohnen, Klimaschutz und Umwelt waren mit Infoständen vertreten. Mitarbeiter der Unternehmen standen den Besuchern den ganzen Tag für ihre persönlichen Fragen zur Verfügung. Handwerksbetriebe aus den Bereichen Heizung und Dämmung boten ebenso kostenlose Beratungen an wie Energieexperten.

Besonders stark gefragt waren die Fachberatung zum energieeffizienten Bauen und Sanieren, Tipps rund um die Einrichtung von Photovoltaikanlagen sowie zum Schutz vor Starkregen. Ansprechpartner der Stadt Bonn gaben Tipps zum Erhalt von Fördermitteln für Photovoltaikanlagen und Gebäudebegrünung.

Kinder bauen Solarboote

Auch an die jüngsten Besucher hatten die Veranstalter gedacht: Viel Kreativität zeigten Mädchen und Jungen beim Bauen von Solarbooten. Die Bonner Energietage gingen 1996 an den Start, damals noch unter dem Namen Solarwoche. Seit einigen Jahren setzt die Stadt bei der Veranstaltung den Fokus auf Klimaschutz beim Bauen und Wohnen.

Bei der diesjährigen Veranstaltung waren auch die derzeitige Steigerung der Energiepreise sowie Möglichkeiten des Energiesparens ein viel diskutiertes Thema. „Wir als Stadt sind uns bewusst, in welcher schwierigen Lage die Bonner in der Energiekrise stecken“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Der Stadt selbst ist es gelungen, in städtischen Gebäuden 15 Prozent Gas und Strom einzusparen. „Es lohnt sich wirklich zu schauen, wo man Strom einsparen kann“, sagte Dörner.

Gemeinsam mit Vertretern von Energieunternehmen und der Kreishandwerkerschaft nahm sie am Samstagmittag an einem Rundgang über die Bonner Energietage teil. Dabei kam die Oberbürgermeisterin auch mit Volker Butzbach von der Bonner Energie-Agentur ins Gespräch, der den Besuchern Tipps zur nachhaltigen Dämmung von Gebäuden gab.

„Ich würde mir wünschen, dass neben Fensterdämmungen auch die Hausfassade wieder stärker in den Sanierungsblick rückt“, sagte Butzbach. Einen wichtigen Hinweis gab er seinen Gesprächspartnern noch mit auf den Weg: „Es hilft sehr viel, die Heizungseinstellung zu optimieren“, betonte Butzbach.

Da in jüngster Zeit der Beratungs- und Sanierungsbedarf gestiegen ist, mussten die Fördermittel für einzelne Sanierungsprojekte reduziert werden. Vielen Besuchern war jedoch gar nicht bekannt, dass es beispielsweise eine 15-Prozent-Förderung bei einer Außenwanddämmung oder einen Gasbonus bei Heizungsanlagen, die älter als zehn Jahre sind, gibt. Auch für eine Gebäudebegrünung hat die Stadt Bonn ein Förderprogramm eingerichtet.

Die auch schon mal etwas längeren Wartezeiten an den Infoständen nahmen die Besucher für eine individuelle Beratung gerne in Kauf, müssen sie doch sonst deutlich länger ausharren: „Wir haben derzeit zwei Monate Wartezeit auf einen Beratungstermin“, berichtet Tina Enderer von der Bonner Energieagentur.

Max Callsen nutzte den Infotag, um sich bei der Bonner Energieagentur nach den Voraussetzungen für einen Umbau der Heizung, mit dem Ziel energiesparender zu vermieten, zu erkundigen: „Ich möchte nachhaltiger und unabhängig von Fremdlieferungen heizen“, erklärte der Vermieter. Nach dem Beratungsgespräch zeigte er sich sehr zufrieden: „Ich habe jetzt eine To Do Liste, was ich alles für den Umbau der Heizung vorbereiten muss“, berichtete Callsen. Und wie reagiert er auf die Gas- und Energiekrise? „Aushalten! Man braucht Zeit. Kurzfristig agieren bringt da nichts“, ist sich Callsen sicher.

Die kostenlose Infoveranstaltung auf dem Marktplatz bildete einen Höhepunkt der sich insgesamt über zwei Wochen erstreckenden, noch bis zum 9. September laufenden Bonner Energietage.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Auf der Kölnstraße wird es eng
Staus vor der Stiftsgarage in der Rushhour Auf der Kölnstraße wird es eng
Ein Sommer der Negativrekorde
Dürre-Bilanz für Bonn Ein Sommer der Negativrekorde