Stadtrat Grünes Licht für Kauf der Ermekeilkaserne

Bonn · Jetzt kann die Stadt Bonn in Sachen Ermekeilkaserne aktiv werden: Der Stadtrat gab der Verwaltung in seiner Sitzung am Donnerstagabend grünes Licht, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Bereitschaft zum möglichen Kauf des 2,5 Hektar großen Areals samt Aufbauten zu erklären.

Die Kaserne wird zurzeit vom Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr genutzt und soll im Laufe des Jahres komplett freigeräumt werden.

Sollte die Stadt von ihrem Erstzugriffsrecht, wie es im schönsten Beamtendeutsch heißt, Gebrauch machen wollen, muss sie nachweisen, dass der Erwerb "unmittelbar der Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe" dient, zu der die Stadt gesetzlich verpflichtet ist.

Dazu zählt der Verwaltung zufolge die Schaffung von Wohnraum, die Förderung der Wirtschaft oder auch der Bau von Kindergärten zur Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz. Als nächster Schritt steht nun ein Gutachten zur Ermittlung des Verkehrswertes der Kaserne an.

Parallel zur Ratssitzung hatte die Initiative zur zivilen Nutzung der Ermekeilkaserne zu einem Werkstattgespräch ins Gemeindehaus der Lutherkirche eingeladen, um einen Baustein des selbst entwickelten Nutzungskonzepts zu diskutieren: das Interkulturelle Begegnungszentrum.

Die Idee ist, einen attraktiven Quartiersmittelpunkt zu schaffen. Als Standort wäre aus Sicht der Initiative das Stabsgebäude an der Ecke Argelanderstraße/Ermekeilstraße geeignet, weil es gut gelegen und in gutem Zustand sei. Die rund 80 Teilnehmer des Gesprächs vertraten ganz unterschiedliche Interessen. Immerhin soll das neue Zentrum drei Funktionen unter einem Dach vereinen.

Als Kulturzentrum soll es Ort des Austausches sein, nicht nur für die Bewohner der Quartiers, sondern für alle in der internationalen Stadt Bonn. Als Bürgerzentrum soll es Raum für öffentliche Veranstaltungen und Debatten bieten. Hinzu sollen soziale Dienstleistungen, Gastronomie sowie Büros für Verbände, Vereine und Gruppen kommen.

"Es war ein positiver Aufschlag. Wir fühlen uns bestätigt, in dieser Richtung weiter zu machen", sagte Uli Mercker nach der Veranstaltung. Weitere Werkstattgespräche zu den Themen Generationendialog, Wohnen und Architektur/ökologisches Bauen sind geplant.

Das nächste Treffen der Initiative findet am Donnerstag, 6. Juni, um 19.30 Uhr bei der DRK-Schwesternschaft, Venusbergweg 17b statt. Eingeladen ist Kulturdezernent Martin Schumacher. Mehr: www.ermekeilkaserne-zivil.de

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