Haus der Bildung Grundsteinlegung für den Neubau in der Innenstadt

BONN · Nach einigen Startschwierigkeiten geht der Bau des Hauses der Bildung in der Bonner Innenstadt jetzt sichtbar mit großen Schritten voran. Am Montag legten Landesbauminister Michael Groschek, Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Bezirksbürgermeister Helmut Kollig den Grundstein für den Neubau.

 Die Hammerschläge sitzen: Michael Groschek, Helmut Kollig und Jürgen Nimptsch legen den Grundstein.

Die Hammerschläge sitzen: Michael Groschek, Helmut Kollig und Jürgen Nimptsch legen den Grundstein.

Foto: Horst Müller

Er entsteht nach den Plänen des Berliner Architekturbüros Koblitz an der Stelle des bereits im Herbst 2010 abgerissenen sogenannten Siemens-Verwaltungshauses, in dem einst unter anderem die Theaterkasse und der Kindertreffpunkt "Kopfstand" ihr Domizil hatten.

Der Neubau wird mit dem Alten Stadthaus am Bottlerplatz verbunden, das bis zu Beginn der Kernsanierung des Anfang der 1920er Jahr errichteten und heute unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes die städtische Zentralbücherei beherbergte. Sie ist bis zur Einweihung des Hauses der Bildung voraussichtlich im März 2014 in der Cassiusbastei an der Münsterstraße untergebracht.

Nach ihrem Rückzug an den Bottlerplatz soll sie mit der Volkshochschule (VHS) unter einem Dach vereint werden. Für beide Bildungsangebote stehen insgesamt 6 900 Quadratmeter zur Verfügung. Der gesamte Gebäudekomplex wird behindertengerecht ausgebaut und erhält einen Saal, der auch von Dritten für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Das Haus der Bildung solle ein "Ort der Begegnung zwischen Generationen und Kulturen" werden, sagte Nimptsch. Mit dem Gebäude an prominenter Stelle in der Innenstadt entstehe eine Anlaufstelle, "die jeder und jede für sich nutzen kann, um Anregungen, Wissen und Informationen zu sammeln. Es entsteht ein Haus mit weit offener Tür, das jeden und jede zum Hereinkommen einlädt", sagte Nimptsch.

Minister Groschek lobte das Haus der Bildung als Beispiel für eine gelungene Quartiersentwicklung. Es zeige, "dass wir nicht nur in Steine, sondern in Beine, Köpfe und Konzepte investieren müssen", so der Minister mit einem kritischen Seitenhieb gegen die Bundesregierung, die das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" drastisch gekürzt habe.

Etwa neun Millionen Euro gibt NRW als Zuschuss für das insgesamt auf 19,4 Millionen Euro Millionen kalkulierte Projekt im Herzen Bonns. Ursprüngliche Pläne, auch die Gedenkstätte für die Nazi-Opfer und das Stadtmuseum in das Haus der Bildung zu integrieren, mussten aus Kostengründen wieder fallen gelassen werden.

Kleine Chronik

Im Mai 2006 präsentiert Bonns damalige OB Bärbel Dieckmann (SPD) erstmals die Pläne eines Investors für ein Haus der Bildung an der Quantiusstraße. Das Alte Stadthaus am Bottlerplatz soll für Einzelhandel genutzt werden. CDU und Grüne lehnen ab und pochen auf den Standort Bottlerplatz. Im Dezember 2006 kündigt eine Bürgerinitiative ein Bürgerbegehren gegen den Standort Quantiusstraße an.

Im Februar 2009 gibt der Rat den Plänen des Architekturbüros Koblitz grünes Licht. Im Juni 2009 stoppt die OB das Vorhaben. Sie will die Haushaltsberatung abwarten. Doch der Rat zieht nicht mit und bekräftigt seinen Beschluss zur Umsetzung des Hauses der Bildung.

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