Coburger Straße Anwohner verhindern Umbenennung in Guido-Westerwelle-Allee

Gronau · Bei der Straßenbenennung für den früheren Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist wieder alles offen. Nach Anwohnerbeschwerden nahmen die Politiker der Bezirksvertretung Bonn ihren Beschluss für die Coburger Straße wieder zurück.

 Der verstorbene frühere Außenminister und FDP-Chef Guido Westerwelle. Nach ihm soll in Bonn eine Straße benannt werden.

Der verstorbene frühere Außenminister und FDP-Chef Guido Westerwelle. Nach ihm soll in Bonn eine Straße benannt werden.

Foto: Maurizio Gambarini/Archiv

Die Benennung einer Straße in Bonn nach dem früheren Bundesaußenminister und Vizekanzler Guido Westerwelle steht unter keinem guten Stern. Nachdem Anwohner der Coburger Straße an der Museumsmeile ihren Unmut darüber geäußert hatten, dass sie künftig an der Guido-Westerwelle-Allee wohnen sollen, wurde nun ihr entsprechender Bürgerantrag in der Bezirksvertretung Bonn behandelt. Die Politiker machten einen Rückzieher von ihrem schon gefällten Beschluss.

Zusage der FDP

Anwohner Klaus Hovestadt von der Coburger Straße meinte: „Was würde Guido Westerwelle sagen, wenn eine Straße entgegen dem Willen der Anwohner nach ihm benannt würde?“ Elmar Conrads-Hassel (FDP), dem natürlich die Straßenbenennung seines 2016 verstorbenen Parteikollegen am Herzen liegt, sagte direkt zu: „Der Beschluss wird rückgängig gemacht. Wir wollen eine Beteiligung der Menschen ermöglichen. Dann soll es erneute Beschlussfassung in der Bezirksvertretung geben.“ Dieser Vorschlag erhielt die Mehrheit. Ziel bleibe es, nach Westerwelle einen angemessenen Ort im Regierungsviertel zu benennen, so Conrads-Hassel.

Arndt Schönowsky (Die Fraktion) führte die Wernher-von-Braun-Straße – für ihn eine umstrittene Straßenbezeichnung – als Alternative an. Für diese Guido-Westerwelle-Chaussee solle es dann auch eine Bürgerbeteiligung geben. Damit kam Schönowsky aber nicht durch.

„Der Beschluss war ein Fehler“, meinte Brigitta Poppe-Reiners (Rheingrün). „Alle hatten ein schlechtes Gewissen, weil wir keine Lösung gefunden haben“, erinnerte sie. An die Anwohnermitbestimmung habe man da nicht gedacht. Diese nun nachzuholen würde wohl auch nichts bringen. Sie schlug noch die Baunscheidtstraße als Alternative vor. Sicherlich wird das Ganze auch Thema beim Straßenfest der Coburger Straße am 25. Juni sein.

Wie berichtet, hatte die Bonner FDP zunächst vorgeschlagen, die Viktoriabrücke nach dem 2016 mit erst 54 Jahren verstorbenen Westerwelle umzubenennen. Mit der Lösung hätte die CDU gut leben können, wie es Arno Hospes in der Sitzung noch einmal anmerkte. Nun ist alles wieder offen.

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