Handel befragt Passanten Gute Note für die Bonner Innenstadt

Bonn · Das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) befragte bundesweit Passanten nach ihrer Meinung zu den Innenstädten. Die Bonner City schnitt dabei gut ab.

 Kunden schätzen in der Bonner Innenstadt besonders das Flair und Kleidungsangebot .

Kunden schätzen in der Bonner Innenstadt besonders das Flair und Kleidungsangebot .

Foto: Benjamin Westhoff

Viel Flair, eine hohe Aufenthaltsqualität und ein gutes Angebot an Bekleidung: Das schätzen die Kunden vor allem an der Bonner Innenstadt. Mit einer Gesamtnote von 2,2 schnitt die City bei der bundesweiten Befragung „Vitale Innenstädte“ des Instituts für Handelsforschung (IFH) im Vergleich zu ähnlich großen Städten mit 200.000 bis 500.000 Einwohnern überdurchschnittlich gut ab.

Die rund 300 Personen, die das Kölner Institut mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg und des Einzelhandelsverbandes (EHV) an einem Donnerstag und einem Samstag im September 2016 in Bonn befragte, bewerteten die Innenstadt damit positiver als noch zwei Jahre zuvor. Damals erhielt die Stadt Bonn als Gesamtnote eine 2,5. Befragt wurden 2014 allerdings nur 230 Besucher, die zudem im Durchschnitt etwa zehn Jahre älter waren, erklärte IHK-Geschäftsführer Stephan Wimmers am Dienstag bei der Präsentation der Ergebnisse.

Ein Drittel der Befragten kam außerhalb von Bonn und nutzte für den Besuch der Innenstadt vor allem Bus und Bahn. Insgesamt zeigen sich IHK und Einzelhandelsverband mit dem Ergebnis zufrieden. Aber: „Trotzdem müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Attraktivität der Innenstadt noch weiter gesteigert wird“, sagte Adalbert von der Osten, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands.

Parken

Die Parkmöglichkeiten in der City haben die Befragten am schlechtesten von allen abgefragten Punkten bewertet. Bei einer Note von 3,5 besteht hier für IHK und Einzelhandel deshalb Nachholbedarf. Als Grund für die negative Bewertung sehen von der Osten und Wimmers einerseits die Verknappung der Parkplätze in der Innenstadt durch die geschlossenen Markt- und Unigaragen. Doch angesichts der immer noch vorhandenen knapp 4000 Parkplätze in der City fordern sie ein „intelligent reagierendes Verkehrs- und Parkleitsystem, das Autofahrer benutzerfreundlich in die City rein und wieder aus ihr herausführt“.

Warenangebot

Nachholbedarf besteht der Umfrage zufolge vor allem beim Angebot an Lebensmitteln in der Innenstadt – trotz des neuen Rewe-Marktes am Friedensplatz und des sogenannten „Rewe to Go“ an der Ecke Friedrichstraße/Wenzelgasse. In Zeiten des demografischen Wandels sehen IHK und EHV ein ausreichendes Lebensmittelangebot als wichtigen Frequenzbringer für die Innenstadt an und wünschen sich deshalb eine Ausweitung des Angebots in der City.

Online-Handel

47 Prozent der Befragten gaben an, die Innenstadt regelmäßig zu besuchen, aber auch online einzukaufen. Besonders stark vertreten die Altersgruppe zwischen 25 und 50 Jahren. Viele Befragten wünschen sich zudem, online bestellte Waren in den Geschäften der Innenstadt abholen zu können. Zwei Drittel gab an, dass ein kostenloses WLan in der Stadt wichtig sei. Trotz des rund um die Uhr geöffneten Online-Handels lieben die Innenstadt-Kunden offensichtlich die verkaufsoffenen Sonntage und wünschen sich laut Umfrage mehr davon.

Sauberkeit

Die Benotung dafür liegt mit 2,8 eher im mittleren Bereich. Gleiches gilt für das Thema Sicherheit. Für Wimmers und von der Osten spielt dabei vor allem die subjektive Wahrnehmung eine Rolle. Eine Verbesserung der Situation am Hauptbahnhof versprechen sie sich von den Bauprojekten am Nordfeld und auf dem Aral der Südüberbauung, wo sie auf ein „attraktives Eingangstor“ zur City hoffen.

Dienstleistungsangebot

Dazu zählen neben Verwaltung und Banken unter anderem auch Anwälte und Arztpraxen. Hier sehen die Befragten ebenfalls Verbesserungsbedarf. Ein Thema, das IHK und Einzelhandel demnächst mit der städtischen Wirtschaftsförderung näher beleuchten wollen.

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