Urteil in Koblenz Haftstrafen für Bonner Hells Angels

Koblenz · Zweieinhalb Jahre nach Beginn ist der Koblenzer Hells-Angels-Prozess um Revierkämpfe unter Rockern mit Haftstrafen zu Ende gegangen.

Nach Revierkämpfen unter Rockern im Großraum Bonn/Koblenz sind drei Angeklagte zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Beispielsweise wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, räuberischer Erpressung, schwerer Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitzes seien die Urteile nach zweieinhalbjähriger Prozessdauer ergangen, sagte eine Sprecherin des Koblenzer Landgerichtes am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Die Haftstrafen reichen bei ihnen von zwei Jahren und neun Monaten bis zu drei Jahren und neun Monaten. Ein vierter Angeklagter kam mit einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren davon. Ein fünfter Rocker muss 90 Tagessätze zu je fünf Euro, also 450 Euro zahlen. Die Urteile in dem langwierigen, stark gesicherten Prozess in Koblenz fielen laut der Gerichtssprecherin bereits am 27. Juni 2018.

Die Staatsanwaltschaft hatte schon im Dezember 2016 vor dem Landgericht Koblenz plädiert. Sie forderte meist mehrjährige Haftstrafen. Daraufhin stellten die Verteidiger eine Flut neuer Beweisanträge. Auch führende Mitglieder anderer Rockerclubs sagten als Zeugen aus. Ein sechster Rocker wurde bereits vor Längerem zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

Es ging um Mitglieder der einstigen „Hells Angels MC Bonn“. Diese hatten im rheinland-pfälzischen Neustadt/Wied ihr Clubhaus, nannten sich aber „Hells Angels MC Bonn“, weil sie sich von einer dortigen Gruppierung abgespalten hatten. 2016 wurden sie vom damaligen Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) verboten. Die verdeckten Ermittlungen hatten Schlagzeilen gemacht, weil Polizisten dafür eigens einen Rockerclub namens „Schnelles Helles“ gegründet hatten, um in die nach außen abgeschottete Hells-Angels-Szene einzudringen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort