Planungen nach G20 Hamburger Gewaltexzesse werfen Schatten auf Bonner Klimagipfel

Bonn · Mit der Weltklimakonferenz vom 6. bis 17. November in Bonn gibt es nach dem G20-Gipfel dieses Jahr eine weitere große internationale Tagung in Deutschland. Im Nachgang zu den gewaltsamen Protesten in Hamburg mahnt ein Experte zu Besonnenheit.

Trotz der Gewaltexzesse von Hamburg mahnt Arnold Plickert, NRW-Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, das Sicherheitskonzept für die Veranstaltung am Rhein "mit Augenmaß zu planen". Nicht alle Demonstrationen verliefen so wie beim Gipfel in Hamburg.

Natürlich müsse man jetzt die Einsätze in der Hansestadt detailliert aufarbeiten und fragen, ob sich daraus Folgen für den Einsatz in Bonn ableiten lassen. Ein sehr großes Eskalationspotenzial sieht Plickert in Deutschland allerdings eigentlich nur in Hamburg und Berlin für gegeben, "weil sich dort die linke Szene besonders stark etabliert hat über die Jahrzehnte".

Nichtsdestotrotz werde auch der Polizeieinsatz beim Bonner Klimagipfel, zu dem Zehntausende Teilnehmer erwartet werden, eine große Herausforderung, so Plickert. Man müsse im Vorfeld eine gründliche Aufklärung betreiben und prüfen, ob es Anzeichen für eine Mobilisierung in der linksextremistischen Szene gebe. "Nach so einem Einsatz wie in Hamburg ist man natürlich sensibler als zuvor", gibt er zu.

Auch Sebastian Fiedler, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, mahnt eine kritische Lagebewertung an, um die richtigen Lehren aus den Exzessen von Hamburg zu ziehen. Allerdings sagt er: "Ich bin mir nicht sicher, ob das Problem dort das Einsatzkonzept war, oder ob wir einfach an unsere Grenzen gekommen sind." Für Bonn sei es zudem wichtig, die Lage unter den örtlichen Gegebenheiten zu beurteilen. "Die Bonner haben eine große Expertise und Erfahrungen mit Großveranstaltungen", betont er.

In die Vorbereitungen zum Klimagipfel sind laut Stadt Bonn Bund, Land, Vereinte Nationen und Bonner Polizei eingebunden.

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