Stadthaus Bonn Handwerker finden Mäusedreck in der Kantine

BONN · Das könnte so manchem Gast der Stadthauskantine den Appetit verderben: In der Küche der Kantine treiben Mäuse ihr Unwesen. Nach Informationen des General-Anzeigers wurde der Kot der Nager in den Schränken gefunden.

Ein Hausmeister soll deswegen vor wenigen Wochen die Verantwortlichen des Städtischen Gebäudemanagements auf das Problem angesprochen haben. Dabei soll der Satz gefallen sein: "Wenn es sich um ein Restaurant handeln würde, müssten wir es schließen."

Das sei nicht notwendig, sagte Elke Palm vom Presseamt gestern. Denn: Es handle sich um ein altes Problem, aktuell gebe es keinen Hinweis auf einen Mäusebefall. "Es gibt keine Probleme mit dem Kantinenpächter."

Nach Angaben der Stadt stellt sich die Sache folgendermaßen dar: Bei Renovierungsarbeiten im Oktober habe ein Bauteil entfernt werden müssen, das normalerweise schwer zugänglich ist. Dahinter hätten die Handwerker mehrere tote Mäuse sowie Mäusekot gefunden.

Die Tiere seien aber schon mumifiziert gewesen, was nach Angaben der Stadt ein Hinweis darauf ist, dass das Problem lange zurückliegt. "Es muss also in der Vergangenheit einen Befall gegeben haben, aber aktuell gibt es kein Problem", sagte Palm.

Die Stadt habe nach dem Fund der toten Mäuse einen "unabhängigen" Schädlingsbekämpfer beauftragt, sich die Sache anzugucken. Auch der sei zu dem Ergebnis gekommen, dass es aktuell keine Mäuseplage in der Stadthauskantine gibt. "Der Schädlingsbekämpfer musste nicht mehr aktiv werden", sagte Palm

Die Pächterin, die laut Stadt seit Juli vergangenen Jahres die Stadthauskantine betreibt, wollte sich zum Mäusefund in ihrer Küche nicht äußern. Palm schloss aus, dass das Mäuseproblem mit dem Pächter zusammenhängt. "Wenn man einen Befall hat, kann es ein Gebäudeproblem oder ein Nutzerproblem sein."

Dass es ein Gebäudeproblem ist, schloss Palm allerdings auch aus. Dabei ist seit geraumer Zeit bekannt, dass es im Stadthaus Mäuse gibt. Und auch Palm bestätigt, dass aktuell wieder Mäuse im Stadthaus gesichtet worden seien, unter anderem in der vierten und fünften Etage des B-Turms.

Ein Kammerjäger sei deswegen im September tätig geworden. Nach dem Fund in der Stadthauskantine habe es außerdem auch eine Hygienekontrolle gegeben, laut Palm ohne Beanstandung. Dass die Stadt gerade beim Thema Hygieneverstöße sonst wenig zimperlich vorgeht, sorgt aktuell für Unmut.

Seit wenigen Tagen finden sich auf der Internetseite "Lebensmitteltransparenz-NRW" die Namen von vier Bonner Gastronomiebetrieben, die bei Kontrollen der Stadt durchgefallen und jetzt ein Jahr lang nachzulesen sind. Vorgeworfene Mängel in zwei der Betriebe: "Schädlingskontrolle und Bekämpfung"

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